Cats-enjammer - Welche Musicals kennt und mögt Ihr (nicht)


  • Sorry, da muss ich was falsch verstanden haben. Meine Auffassung war: wenn ein Spezialist eingekauft werden muss, der vier Instrumente spielt, das Notenmaterial aber auf diese vier Instrumente verteilt werden (und der Spezialist damit gespart) würde, die dann ja nicht gleichzeitig spielen, wenn nicht uminstrumentiert wird, dann hätten diese vier - also, um Dein Beispiel zu nehmen, Querflöte, Klarinette, Fagott und Saxophon, entsprechend weniger zu tun, müssten aber da sein. Ich gehe bei meinem Gedankengang von Festangestellten aus, die gleich bezahlt werden, egal ob sie Dienst haben oder nicht (wenn es nicht mehr wird als ein bestimmtes Volumen und in Überstunden ausartet).


    Oder meinst Du mit "erheblich mehr", dass man viel mehr tut, wenn man "frei" hat statt Orchesterdienst.


    Du musst dazu wissen, dass ich ziemlich ironieresistent bin. :yes:



    :hello: Rideamus

  • Lieber Rideamus,
    keine Ironie!

    Zitat

    entsprechend weniger zu tun, müssten aber da sein.


    Wenn der Spezialist alle Stimmen spielt, dann müssen die Kollegen auch nicht anwesend sein.
    Falls einmal irgendjemand das Notenmaterial des Spezialisten so umschreibt, daß dann drei oder vier einzelne Stimmen für jedes Instrument da sind, dann wäre es unnötig, den Spezialisten anzuheuern und die Kollegen müßten dann spielen.


    Bei Cabaret saßen aber nicht zwei Flöten, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, zwei Saxophone-zusammen 8 Musiker, sondern nur 2 Musiker, die dies alles spielten.


    Ich glaube nicht, daß man so ohne weiteres die Instrumentation ändern darf.
    Ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß dies von Seiten der Verleger absolut verboten ist.
    Also müssen sich die Theater daran halten.
    Schön für die Kollegen, die dann spazieren gehen können. :D


    LG,
    Michael


    P.S. Davon einmal abgesehen, daß man einer Menge an "Freelance" - Musikern die Gelegenheit zu einem guten Verdienst nehmen würde.


    Zitat

    Ich gehe bei meinem Gedankengang von Festangestellten aus, die gleich bezahlt werden, egal ob sie Dienst haben oder nicht


    Du hast recht, so ist das (ich fürchte, Du hast zwischenzeitlich Deinen Text ein wenig verändert, aber ich lasse meine Antwort mal so, wie sie ist-das ist, denke ich, ok. )

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem


    Bei Cabaret saßen aber nicht zwei Flöten, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, zwei Saxophone-zusammen 8 Musiker, sondern nur 2 Musiker, die dies alles spielten.


    Im Ernst? Dann waren also immer nur 2 Blasinstrumente gleichzeitig im Einsatz?


    Ich will ja den Freelancern gerne ihr Geld gönnen (ist ja eh nicht meine Sache), aber für mich bedeutet eine Aufsplittung der kombinierten Parts auf mehrere Musiker, die jeweils nur ein Instrument spielen, noch keine Uminstrumentierung, jedenfalls nicht vom Klang her.


    Schon komisch, wozu manche für etwas ganz anderes gedachte Vereinbarungen führen können.


    Zitat

    Ich gehe bei meinem Gedankengang von Festangestellten aus, die gleich bezahlt werden, egal ob sie Dienst haben oder nicht


    Zitat

    Du hast recht, so ist das (ich fürchte, Du hast zwischenzeitlich Deinen Text ein wenig verändert, aber ich lasse meine Antwort mal so, wie sie ist-das ist, denke ich, ok. )


    Ja, ist ok. Ich mache das leider ziemlich oft, weil ich immer erst schreibe und erst beim Korrigieren, was mir beim abgeschickten Text optisch leichter fällt, denke.


    Für heute genug hat jetzt aber


    :hello: Rideamus

  • Hallo Rideamus,

    Zitat

    Im Ernst? Dann waren also immer nur 2 Blasinstrumente gleichzeitig im Einsatz?


    Nein, Du vergißt die Posaune, die Trompete, die Oboe, das Horn oder was auch immer.


    Natürlich waren wesentlich mehr Blasinstrumente gleichzeitig im Einsatz, aber was die von mir beschriebenen Instrumente, Fagott, Querflöte, Saxophon und Klarinette angeht, da waren natürlich die Spezis unter sich und von diesen vier Instrumenten konnten natürlich immer nur zwei unterschiedliche gespielt werden.


    Das ist ja auch schon ein paar Jährchen her, aber ich erinnere mich sehr gut, da dies ein Extremfall war.
    Bei anderen Musicals kam dieses Beispiel nicht vor, wenn man einmal von den Jazz-Trompeten bei WSS absieht.
    :untertauch: Doch, mir fällt noch eines ein:
    Ein Käfig voller Narren (La Cage aux Folles) , ich liebe dieses Musical und ich glaube mich zu entsinnen, daß es dort eine ganz ähnliche Situation gab.


    LG,
    Michael


    P.S. Wir müssen dafür niemals einen Spezialisten für Jazz oder Rock-E-Bass einkaufen, denn ein Kollege beherrscht das perfekt.
    Genauso beim Schlagzeug: Einer unserer Schlagzeuger beherrscht das Rock und Jazz-Schlagzeug perfekt, also ist auch hier kein Grund vorhanden, einen Spezialisten anzuheuern.


    Das Geld, das irgendwo ausgegeben wird, wird an anderer Stelle halt auch wieder eingespart.


    Zitat

    aber für mich bedeutet eine Aufsplittung der kombinierten Parts auf mehrere Musiker, die jeweils nur ein Instrument spielen, noch keine Uminstrumentierung, jedenfalls nicht vom Klang her.


    Natürlich nicht!
    Aber das wäre auch keine musikalische, sondern eher eine juristische Frage. (Copyright)
    Und, wie ich schon angedeutet habe, bin ich mir ziemlich sicher, daß die Verlage da keinen Spaß verstehen.


    Unter unserem derzeitigen Intendanten läuft hier ohnehin kein Musical mehr.
    Schade.


    Aber dafür kommt ja der "Vogelhändler" .


    Schöne, reizende Musik!


    Nur würde es mich wundern, wenn der Laden damit hier voll wird.


    Einige Musicals hier waren derartig gut besucht( und auch von sehr guter Qualität) über einen langen Zeitraum, daß es finanziell völlig egal ist, ob im Orchester einige Aushilfen sitzen.
    Der Laden war meistens brechend voll.


    Das muß in einem anderen Leben gewesen sein.

  • Hier noch eine Anmerkung,


    Rose Marie von Rudolf Friml würde ich auch als Musical bezeichnen.
    The Student Prince von Sigmund Romberg auch wohl als Musical.


    Ich glaube der Bereich des Übergangs von der Operette über das Singspiel, der Revue und zum Musical sollte hier auch mal betrachtet werden.
    Geschichtlich und politisch gab es wohl viele Entwicklungen, die auch die musiklischen Strömungen beeinflußt haben und fließend aus einer Operette, Singspiel oder Filmusik mal eben ein Musical entwickelt haben.
    Man denke nur an Rudolf Friml und Wolfgang Korngold, die ihre Musik in die Neue Welt getragen und neu angepasst haben.


    LG rugero

    Die Stimme, das wohl vollkommenste Instrument.

  • Hallo rugero,

    Zitat

    Wolfgang Korngold


    Zitat

    die ihre Musik in die Neue Welt getragen und neu angepasst haben.


    Das mit Wolfgang Korngold würde mich brennend interessieren.
    Besonders seine Musicals.
    Meinst Du "The silent Serenade" ?


    LG,
    Michael

  • Hallo michael,
    ich weiß ja nur das Korngold mit Filmusik in Hollywood weitergemacht hat.
    Korngold begann als Opernkomponist "Die Tote Stadt", "Die toten Augen", u.a.
    Ich bin kein Experte, wollte nur nochmal deutlich machen, dass es Übergangszeiten und Entwicklungen gegeben hat, die durch Kriegseinwirkung, Verfolgung und Emigration geprägt waren.
    Der Gedanken die "Europäische" Operettenkultur ins Amerikanische hinüber zu retten und neu zu entwickeln ergab diese Entwicklung.


    LG rugero

    Die Stimme, das wohl vollkommenste Instrument.


  • Lieber rugero,


    wie Du in dem Thread Die verkannte Kunstform: DAS MUSICAL nachlesen kannst, bin ich, was die Klassifizierung der Werke betrifft, der genau entgegengesetzten Auffassung, da ich finde, dass man nicht das Musical zurückverfolgen sollte, sondern besser die Operette vorwärts.


    Der von Dir zu Recht ausgesprochenen Aufforderung, den Übergang der Gattungen genauer zu betrachten, werde ich deshalb gerne in dem anderen Thread entsprechen, wo das bereits geschehen ist und weiter geschehen soll.


    :hello: Rideamus

  • Nur ein kleiner Einwurf zu den Instrumenten aus eigener Erfahrung: Wie Michael habe ich es auch schon erlebt, dass "Universalgenies" gebraucht wurden, die meisst zwischen verwandten Instrumenten gesprungen sind und die Partitur bzw. der Einsatz der Instrumente eben auch dementsprechend als "geplant" angesehen werden kann. So schweigt das eine Instrument, wenn das andere benoetigt wird. Gerade im Mai bei Cole Porters "High Society" erlebt: Da sprang die Klarinettistin zu zwei verschiedenen Saxophonen, die Posaunistin auch mal zum Horn und der Oboist zu Querfloete. Ich glaube sogar, da ging noch mehr "ab", aber so genau verfolgen konnte ich das als Gesangshupfdohle dann doch nicht die ganze Zeit ;)

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  • Hallo michael,
    sorry - hast Recht, :faint: "Die Toten Augen", diese OPER ist von Eugen d'Albert.
    LG rugero

    Die Stimme, das wohl vollkommenste Instrument.

  • Lieber rugero,

    Zitat

    sorry - hast Recht, "Die Toten Augen",


    Kein Problem, ich hingegen entschuldige mich dafür, daß ich ein wenig hinterlistig war, denn Erich Wolfgang Korngold hat überhaupt keine Musicals gerschrieben-obwohl die "Stumme Serenade" , sein verunglücktes letztes Opernwerk, das er gerne als Operette gesehen hätte, als Musicalkonzept sicher besser funktioniert hätte.
    LG,
    Michael

  • ... und ein weiterer Musical-Klassiker, der in diesen Tagen einen runden Geburtstag feiern kann (2007 ist da ein gutes Jahr, wie mir scheint - ich erinnere nur an 50 Jahre West Side Story!):


    Am 17.10.1967 hatte das Hippie-Musical "Hair" von Galt MacDermot und den Textern Gerome Ragni/ James Rado Premiere in New York (am Off-Broadway, vermute ich?)!!!


    Auch heute noch ein Kultstück mit vielen zu Evergreens und Klassikern gewordenen Nummern und der nach wie vor gültigen Botschaft von "Love and Peace" :lips:


    In diesem Sinne:


    Let the sunshine in!

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Schön, dass Du an diese beiden Marksteine der Musicalgeschichte erinnerst, deren Jubiläen in der Tat bemerkenswert sind.


    Ich hätte noch ein paar mehr anzubieten, wobei wir das wichtigste, nämlich 110 Jahre Musical, gerade verpasst haben. Am 28. September 1897 hatte nämlich Gustave Kerkers Musical THE BELLE OF NEW YORK Premiere. In New York selbst brachte es das erste echte Musical, das sich (fast) ganz der amerikanischen Gegenwart widmete, zwar nur auf 64 Aufführungen, aber ein Jahr später feierte es am Londoner West End Premiere und wurde das erste Musical, das länger als ein Jahr in London, also auch irgendwo in Europa und überhaupt außerhalb der USA lief. Damit beginnt die Geschichte des erfolgreichsten Musikexportes der USA, noch bevor die Welt von den viel radikaleren Neuerungen des Jazz erfuhr.


    1907 war musicalgeschichtlich eine Niete, aber 1906 folgte mit George M. Cohans 55 MINUTES FROM BROADWAY das erste Erfolgsmusical, das speziell für eine Musical-Bühne des Broadway geschaffen, und zugleich das älteste Musical, von dem jemals eine Querschnittplatte aufgenommen wurde.


    Noch mehr Jubiläen großer Musicalereignisse für 2007 gefällig?


    1927: FUNNY FACE von George Gershwin - 80 Jahre


    1932: LOVE ME TONIGHT - 75 Jahre (Musik: Richard Rodgers) das erste große Tonfilmmusical von mehr als historischer Qualität


    1937: THE CRADLE WILL ROCK - 70 Jahre politisches Musical (Musik: Marc Blitzstein)


    1947: FINIAN'S RAINBOW und BRIGADOON - 60 Jahre Fantasy Musicals von Burton Lane und Frederick Loewe


    1957: 50 Jahre WEST SIDE STORY in der Tat, aber auch des erste nachhaltig erfolgreiche deutsche Filmmusical, das keine reine Operette mehr war: DAS WIRTSHAUS IM SPESSART


    1967: HAIR 40 Jahre Rock-Musical. Danke für diese ERinnerung an die Geburt eines Subgenres.


    1977: SATURDAY NIGHT FEVER 30 Jahre Disco-Musical


    1982: 25 Jahre VICTOR VICTORIA - das letzte wirklich großartige Filmmusical und die letzte große Musicalrolle von Julie Andrews


    1987: Eine Niete, dafür kamen ein Jahr früher gleich drei herausragende Musicals heraus, die alle Maßstäbe setzten: INTO THE WOODS, THE PHANTOM OF THE OPERA und LITTLE SHOP OF HORRORS

    1997: 10 Jahre Maury Yeston TITANIC.


    Ich bin überzeugt, dass das letztgenannte Werk mit seiner anspruchsvollen Partitur sowie seiner komplexen Ensembles und Erzählweise noch seiner Entdeckung und angemessenen Würdigung durch reguläre Opernhäuser als eines der kühnsten und künstlerisch gelungensten Wagnisse in der Geschichte des Musicals harrt. In allen fünf für den Tony Award nominierten Kategorien hat das Musical damals gewonnen: Beste Musik, Bestes Musical, Bestes Buch, Beste Orchestrierung und Bestes Bühnenbild. Leider ist es mit 46 Rollen nur sehr kostspielig zu realisieren. Derzeit noch jederzeit zu haben ist aber sein Soundtrack, der ein intensives Studium verdient und lohnt. Deshalb hier dieses Abbild:



    Es gibt auch eine viel gerühmte deutschsprachige Aufnahme der Hamburger Aufführung von 2002, die ich nicht kenne. Wen es interessiert, der sollte sich aber mal durchlesen, was Amazon-Kunden zu dieser Aufnahme geschrieben haben, denn so einhellig begeistertes Lob gibt es selten.


    :hello: Rideamus

  • Hallo,


    heute hab ich in der Stadtbücherei folgendes im Augenwinkel entdeckt:



    ...und dachte mir: "Naja, wenns nix kostet..."


    Immerhin liefern Mozarts Lebensgeschichte und sein Oevre eine perfekte Vorlage, um ein unterhaltsames, witziges, berührendes, musikalisch anspruchsvolles aber dennoch populäres Musical zu produzieren.


    Aber was hier im Theater an der Wien aufgeführt wurde, spottet jeglicher Beschreibung. Die Texte sind uninspiriert, holprig und platt...da ist jeder Mozartbrief unterhaltsamer.
    Die Musik besteht aus billigem Plastik-Pop, der mit Mozart rein gar nix zu tun hat...


    Absolute Vollpanne, diese Hurra-wir-melken-die-Mozart-Kuh-und-machen-aus-Scheiße-Gold-Produktion!



    Violoncellchen

  • Zitat

    Original von Violoncellchen
    Hallo,


    Absolute Vollpanne, diese Hurra-wir-melken-die-Mozart-Kuh-und-machen-aus-Scheiße-Gold-Produktion!


    Violoncellchen


    Dem kann ich nur voll beipflichten. Von Sylvester Levay hätte ich aber auch nichts anderes erwartet, und Michael Kunze ist IMO auch ein besserer Übersetzer als Autor.


    Aber ich nutze die Gelegenheit, ein Plädoyer unterzubringen, auch wenn's im Musical-Thread OT ist:


    Wann traut sich endlich mal jemand, das beste Musikwerk über Mozart aufzuführen - meinetwegen gerne in Kopplung mit Rimsky-Korssakoffs MOZART UND SALIERI, obwohl ich mit dem Einakter nicht recht warm werden kann?


    Ich spreche natürlich von Reynaldo Hahns Operette MOZART nach einem sehr amüsanten Libretto von Sacha Guitry. Leider ist die einzige Gesamtaufnahme des Stückes, nämlich die von Michel Lecomte mit Geory Boué nur für einen stattlichen Preis als Marketplace-Angebot zu haben, aber sie lohnt sich allein schon wegen ihrer bezaubernden Ouvertüre, die man in einer beschwingten Aufnahme hier hören kann: http://www.marturet.com/Listen…p?LGID=EN&LDID=72&CC=Yes:


    Leider verlinkt Amazon das Bild der Gesamtaufnahme nicht mehr.


    Wer Verbindungen zu OperShare hat, kann sie dort wohl noch herunter laden. Normalsterbliche können sich immerhin anhand dieser superben Susan Graham - cd mit französischen Operettenliedern, die für derzeit unter € 10,-- für jedermann, der sich für musikalische Bühnenwerke interessiert, eine Pflichtanschaffung sein sollte, einen Eindruck des für Yvonne Printemps geschriebenen "Etre adoré", einem Kernstück der Operette verschaffen:



    Ich höre das Stück gerade mal wieder (danke für den indirekten Hinweis, Violoncellchen) und bin erneut begeistert. Es hat zwar sehr viel Dialog, aber die Musik... :jubel: Klugerweise vermeidet Hahn fast jeden Versuch, Mozart zu zitieren oder gar zu imitieren (außer in ganz wenigen suggestiven Passagen), aber im Gegensatz zu Levay vermag er den richtigen Geist zu beschwören - auch wenn es ein sehr französischer ist. :D


    Wenn ich nur schon genug über ihn wüsste: Reynaldo Hahn hat wirklich einen eigenen Thread verdient.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Wenn ich nur schon genug über ihn wüsste: Reynaldo Hahn hat wirklich einen eigenen Thread verdient.


    Lieber Rideamus,


    falls Du sie nicht schon haben solltest und für Reynaldo Hahn und Susan Graham schwärmst kann ich Dir nur folgende CD ans Herz legen:


    Susan Graham mit Liedern Hahn´s:




    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Ave Caesar,


    und danke für den Hinweis. Die Platte kenne und habe ich auch. Ich mag sie sehr und kann sie nur jedem empfehlen, der Kunstlieder mag.


    Nun aber zurück zu den Musicals hier.


    :hello: Rideamus

  • Hallo!


    Mein erstes Musical das ich auf der Bühne sah, was Les Miserables in Wien. Ich fand und finde nach wie den Beginnn als sofort fesselnd. Es sind wohl die Bläser, die mich besonders beeindruckten. In der Melodie der Bläser gibtes eine Stelle, die mich klanglich so beeindruckt hat, dass ich lange Jahre nach einer Aufnahme suchte, die den damaligen Klangeindruck wiedergibt. Gefunden habe ich ihn auf einer Aufnahme einer Londoner Inszenierung. Bei Les Miserables ist es auch die Geschichte, die mir sehr gut gefällt. Insgesamt ist Les Miserables mein Lieblingsmusical.


    Das Phantom der Oper war das zweite und letzte Musical, das ich auf der Bühne gesehen habe. Es hat mich weit weniger beschäfftigt als Les Miserables.


    Als Film habe ich My fair Lady gesehen, Hair, Jesus Christ Superstar und Don Quichotte mit Josef Meinrad. Alle diese haben mir gut gefallen, wobei Jesus Christ Superstar jenes ist, das mich von der Musik her am meisten Beeindruckt, wahrscheinlich, sind es auch hier die Bläser, die mir wichtig sind.


    lg,
    Franz

    Sagt nicht:"Ich habe die Wahrheit gefunden", sondern:"Ich habe eine Wahrheit gefunden." (Khalil Gibran; Der Prophet, dtv, 2002)

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  • ich schließe mich hier mal dezent Ulli an.


    Ertragen habe ich komplett die "West Side Story"


    ansonsten kenne ich nur kurze Szenen aus dem Fernsehen.
    Nein, das ist definitiv nichts für mich, ich finde es absolut furchtbar.


    Das lebt nur von der Ausstattung, die Musik ist meist nur ekelhaft kitschig (zumindest für meine Ohren)


    Ganz besonders brechreizerregend ist das französische Musical "Roi Soleil"



    :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:



    Dafür mag ich die Musik von Gershwin sehr gerne, aber das war auch eine andere Zeit :rolleyes:

  • Lieber Lullist,


    dann musst Du aber unbedingt mal Bernsteins CANDIDE intensiv hören, zu dem ich gerade eine längere Einführung in den entsprechenden Thread Candide - Höhepunkt in Bernsteins Schaffen? geschrieben habe.


    Ich garantiere Dir und jedem, der sich nicht schon mit Gershwin schwer tut, ein exquisites Vergnügen und zögere nicht, das Stück mit Rameaus gar nicht so unähnlichem PLATÉE in vieler Hinsicht gleich zu setzen.


    Das als Gegenangebot für den tollen Tipp des PLATÉE.


    :hello: Rideamus


    PS: bekanntlich bin ich auch kein Fan der Webber- und Schoenberg-Schule, aber LES MISERABLES gehört immerhin zu den Besseren der Mikro-Musicals.

  • Ja die West Side Story (Leo Bernstein) fand ich auch ziemlich klasse.


    Noch ein Musical,welches ich sehr mag, aber wohl etwas aus dem Rahmen fällt:


    BLUE MAN GROUP


    Fetzige Sounds. Kreative Musik (und man siehe womit!). Coole Auftritte.


    Einfach Super.


    Übrigens:


    Auch eine Herausforderung für jede Musikanlage.


  • Da schließ ich mich auch an!


    LG joschi


  • Ja, da wollte ich auch mal rein, fand die Preis dann aber doch etwas gesalzen, wenn nicht sogar gepfeffert...
    Das ist aber an sich nur Show oder gibt es dort so etwas wie eine Handlung?



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    ach ja "Sunset Boulevard" hab ich auch noch gesehen - das fand ich auch nicht besonders.
    ...


    Schau dir den Film an, der ist wirklich gut!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • petemonova:


    Ja, es ist alles Show. Man wird zum Mitmachen animiert und so.
    Aber alles "nur" Show.


    Die Eintrittspreise haben es WIRKLICH in sich. Deshalb hab ich mir die DVD + Album geholt. Das war wesentlich billiger und man bekommt inhaltlich dasselbe.

  • Zitat

    Rideamus schrieb:
    Noch mehr Jubiläen großer Musicalereignisse für 2007 gefällig?


    Gestern erinnerte mich mein Tages-Musikkalender an ein nun wirklich absolut bedeutendes Musical, das ebenfalls in 2007 einen runden Geburtstag feiert:


    am 27.12.1927 - also vor genau 80 Jahren - fand im New Yorker Ziegfeld-Theatre die Premiere von


    SHOW BOAT


    von Jerome Kern und seinem Librettisten Oscar Hammerstein II statt.


    Ein Musical, das vielleicht als erstes seiner Art diese Gattungsbezeichnung verdient - waren doch alle zuvor gezeigten Werke eher belanglose Revuen, deren Handlung (soweit überhaupt vorhanden) eigentlich nur darin bestand, einen Rahmen für die Abfolge mehrerer Tanz- und Gesangsnummern zu liefern.


    Mit Show Boat änderte sich alles: Trotz der nach wie vor vorhandenen bewährten Mischung aus den typischen Musical- (Revue-) Elementen lieferte es den Beweis, dass auch in diesem Rahmen eine durchgehende, spannende (auch mit kritischen Untertönen angereicherte) Story erzählt werden kann - und das öffnete dem Musical ja eigentlich erst den Weg zum "richtigen" Musiktheater!


    Eine echte Pionierleistung also, die die Gattung Musical in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu wahren Höhenflügen führen sollte und zeigte, was alles in dieser amerikanischen Musiktheater-Form steckte! :jubel:


    Passend dazu das Zitat von "Musical-Forscher" Miles Kruger:


    Zitat

    Die Geschichte des amerikanischen Musiktheaters kann man ganz einfach in zwei Zeitalter einteilen: Alles vor und alles nach "Show Boat".


    ... der Mann hat Recht! :] :yes:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo MarcCologne,


    vielen Dank für diesen Beitrag.


    "Show Boat" ist auch für mich die erste Musical-Erinnerung. In einem amerikanischen Flüchtlingslager, in dem ich aufwuchs, gab es einen "riesigen" (aus der Sicht eines Dreijährigen) schwarzen Wachsoldaten, der konnte sehr schön "Ol' Man River" singen. Später waren es dann Kenneth Spencer oder Lawrence Winters, die ich im Radio mit diesem Lied hörte, und irgendwann habe ich mir dann die Platte mit Paul Robeson gekauft (gehört heute noch zu meinen Favoriten).


    Natürlich abe ich auch eine Lieblings-Gesamtaufnahme dieses Musicals, wieder mit John Owen Edwards und dem National Symphony Orchestra:



    Neben Sally Burgess ist Willard White, der den Joe singt, allein schon die Aufnahme wert!


    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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