Die komponierenden Kaiser: Ferdinand III., Leopold I., Joseph I. und Karl VI.

  • DIE KOMPONIERENDEN KAISER:
    FERDINAND III., LEOPOLD I., JOSEPH I. UND KARL VI.


    Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation kann auf insgesamt vier komponierende Kaiser zurückblicken: Ferdinand III., seinen Sohn Leopold I. sowie dessen Söhne Joseph I. und Karl VI., insgesamt also eine kontinuierliche Linie von gut 100 Jahren (1637-1740).



    FERDINAND III.
    * 13. Juli 1608 Graz
    † 2. April 1657 Wien
    Römischer Kaiser 1637-1657



    Nachdem das Reich und insbesondere der Kaiser im Dreißigjährigen Krieg [1618-1648] empfindlich geschlagen worden waren – u.a. auch bedingt durch den bis zuletzt fanatischen Einsatz des Führers der katholischen Gegenreformation, Kaiser Ferdinand II. (1578-1637, Ks. 1619), dem Nachfolger des Kaisers Matthias (1557-1619, Ks. 1612), welcher den Krieg durch die Erhebung des erzkatholischen Ferdinand zum designierten König von Böhmen [1618] indirekt auslöste –, widmete sich der musikbegeisterte neue Kaiser Ferdinand III. der Sicherung seiner Erblande (Österreich, Böhmen,Ungarn) und angenehmeren Dingen, wie eben der Komposition von Messen, Hymnen und sogar eines Musikdramas. Er leitete damit die glanzvolle Zeit der barocken Hofmusikkapelle ein. Der hochgebildete Kaiser – er sprach sieben Sprachen – starb, keine 49 Jahre alt, am 2. April 1657 in Wien.



    LEOPOLD I.
    * 9. Juni 1640 Wien
    † 5. Mai 1705 ebd.
    Römischer Kaiser 1658-1705



    Der äußerlich wenig attraktive, allerdings ebenfalls sprachbegabte Sohn Ferdinands III. war ein literarisch, wissenschaftlich und historisch hochinteressierter Monarch und auch ein sehr begabter Komponist, der über 230 Kompositionen hinterließ. Obgleich er als zweiter Sohn für den geistlichen Stand bestimmt war – sein Bruder Ferdinand IV. wurde 1653 zum Römischen König gewählt –, wurde er nach dem Tod seines Bruders (1654) und Vaters (1657) nach einer sehr langen Wahl auf den Kaiserthron gewählt. Er komponierte im Mai 1655 das Regina coeli, die Begleitstimmen ließ er von Antonio Bertali ausführen. Seine Verehrung für die Musik ging so weit, daß er die Kapelle in seiner Todesstunde im Nebenzimmer seine Lieblingswerke spielen ließ.



    JOSEPH I.
    * 26. Juli 1678 Wien
    † 17. April 1711 ebd.
    Römischer Kaiser 1705-1711



    Der ältere Sohn Leopolds I. wurde bereits 1690 zum Römischen König gewählt. Der ob seiner Schönheit gerühmte Kaiser hatte vom Vater die Liebe zur Musik geerbt; auch von Joseph I. ist ein Regina coeli überliefert, welches starke italienische Einflüsse zeigt. Neben dieser geistlichen Motette sind nur mehr zwei weltliche Kompositionen erhalten. Bedauerlicherweise war dem in der Politik erfolgreichen Kaiser kein langes Leben vergönnt: nicht einmal 33jährig erlag er den Blattern.



    KARL VI.
    * 1. Oktober 1685 Wien
    † 20. Oktober 1740 ebd.
    Römischer Kaiser 1711-1740



    Der Bruder Josephs I. kam 1711 durch dessen überraschenden Tod auf den Kaiserthron. Wie dieser war auch Karl VI. musikalisch sehr begabt, wenngleich er nur ein einziges Mal selber dirigiert haben soll. Politisch recht erfolgreich, erfuhr das habsburgische Österreich unter ihm seine größte Ausdehnung (Neapel-Sizilien, Mailand, Österreichische Niederlande, Nordserbien, Teile Rumäniens). Karl VI. war der letzte komponierende Kaiser, jedoch sind von ihm keine Kompositionen überliefert. Die Hofmusikkapelle erreichte unter seiner Herrschaft ihren Zenit. Durch den unglücklich verlaufenden Türkenkrieg 1736-1739 bereits seelisch und körperlich angeschlagen, starb der Kaiser 55jährig an einer einfachen Erkältung.



    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    es gibt in der Tat einige Musikbeispiele auf der Seite des Österreichischen Kulturinformationssystems AEIOU.


    Leopold I.: Regina coeli


    Joseph I.: Regina coeli


    Auf die Schnelle fand ich nicht mehr; kann sein, daß noch mehr auf der Seite ist.


    Eventuell gibt es auch CDs, muß mich erst kundig machen.


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Felipe II.


    Politisch recht erfolgreich, erfuhr das habsburgische Österreich unter ihm seine größte Ausdehnung (Neapel-Sizilien, Mailand, Österreichische Niederlande, Nordserbien, Teile Rumäniens).




    Gescheitert ist er nur in einem sehr wesentlichen Punkt: Mit der pragmatischen Sanktion. Unterschrieben haben sie alle, daran gehalten hat sich faktisch keiner. Das Maria Theresia ihren Thron behalten konnte hatte sie jeder Menge Glück zu verdanken. Sicher auch ein Fehler: Den Machtwillen Friedrichs II. unterschätzt zu haben. Denn völlig unvorhersehbar war der Überfall auf Schlesien nicht. Eine Ironie der Geschichte: Auch Friedrich war ja als Kompositeur tätig, ob auf qualitativ vergleichbarem Niveau wäre eine interessante Frage!


    Grüße, :hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Salut,


    wäre schön, wenn sich auch noch ein paar Kompositionen und Einspielungen finden lassen! Du hast den Thread wirklich ganz nach meinem Gechmack gestaltet. Dafür eine glatte EINS.


    Von dem Bachzeitgenossen Karl VI. sollte es doch wirklich etwas geben, oder hat sich das alles Bach unter den Nagel gerissen? Welche weltlichen Kompositionen hinterliess Joseh I.?


    bien cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Gescheitert ist er nur in einem sehr wesentlichen Punkt: Mit der pragmatischen Sanktion. [1] Unterschrieben haben sie alle, daran gehalten hat sich faktisch keiner. Das Maria Theresia ihren Thron behalten konnte hatte sie jeder Menge Glück zu verdanken. Sicher auch ein Fehler: Den Machtwillen Friedrichs II. unterschätzt zu haben. Denn völlig unvorhersehbar war der Überfall auf Schlesien nicht. Eine Ironie der Geschichte: Auch Friedrich war ja als Kompositeur tätig, [2] ob auf qualitativ vergleichbarem Niveau wäre eine interessante Frage!


    Salut,


    zu 1: An dieser Vorgehensweise hat sich bis heute nichts geändert!


    zu 2: Natürlich hat ein Kaiser niveauvoller komponiert als ein König! ;)


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Zitat

    Original von Caesar73
    Gescheitert ist er nur in einem sehr wesentlichen Punkt: Mit der pragmatischen Sanktion. Unterschrieben haben sie alle, daran gehalten hat sich faktisch keiner. Das Maria Theresia ihren Thron behalten konnte hatte sie jeder Menge Glück zu verdanken. Sicher auch ein Fehler: Den Machtwillen Friedrichs II. unterschätzt zu haben. Denn völlig unvorhersehbar war der Überfall auf Schlesien nicht. Eine Ironie der Geschichte: Auch Friedrich war ja als Kompositeur tätig, ob auf qualitativ vergleichbarem Niveau wäre eine interessante Frage!


    Grüße, :hello: :hello:


    Christian


    Stimmt, das ist richtig. Andernfalls hätte Bayerns Kurfürst Karl Albrecht kaum als Karl VII. die schwindelerregenden Höhen des Kaiserthrones - kurzzeitig (1742-1745) - erklimmen können.
    Mit Karl VI. endet nicht nur die Tradition der Musik-Kaiser, sondern auch die Epoche des barocken Österreich.
    Pessimistisch gesehen ging es mit dem habsburgischen Reich seit dem Todestag Karls VI. bergab [verlorene Schlesische Kriege, mehr oder weniger ergebnisloser Siebenjähriger Krieg, fatale Niederlagen in den Napoleonischen Kriegen, im 19. Jahrhundert stehen haarsträubende Verluste (u.a. Lombardo-Venetien) kleinen Erwerbungen (Serbien-Herzegowina) gegenüber]. Aber das sprengt jetzt den Rahmen. :D


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Ulli
    zu 2: Natürlich hat ein Kaiser niveauvoller komponiert als ein König! ;)


    Kei' Wunder, als Österreicher glei' gar. :D


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Unter folgendem Link noch einige Anmerkungen zu dem musikalischen Wirken Karls, auch sonst ist der Artikel von Interesse:


    http://www.bautz.de/bbkl/k/Karl_VI.shtml


    Soweit meine Recherchen bisher ergeben haben, scheinen keine Kompositionen Karls VI. überliefert worden zu sein, aber ich suche weiter.


    Grüße :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Zitat

    Original von Felipe II.


    Kei' Wunder, als Österreicher glei' gar. :D


    Gruß
    Felipe


    Versteht sich von selbst, dass ein Kaiser niveauvoller komponierte als ein schnöder König, noch dazu einer aus einer Einöde wie die Mark Brandenburg. Scherz beiseite: Karls VI. musikalische Bildung dürfte schon seiner Herkunft und der Möglichkeiten die der Wiener Hof bot erheblich breiter gewesen sein. In Preußen ging es ja unter Friedrichs Vater musikalisch eher prosaisch zu, um es höflich zu formulierern.


    Grüße, :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Zitat

    Original von Caesar73
    Versteht sich von selbst, dass ein Kaiser niveauvoller komponierte als ein schnöder König, noch dazu einer aus einer Einöde wie die Mark Brandenburg. Scherz beiseite: Karls VI. musikalische Bildung dürfte schon seiner Herkunft und der Möglichkeiten die der Wiener Hof bot erheblich breiter gewesen sein. In Preußen ging es ja unter Friedrichs Vater musikalisch eher prosaisch zu, um es höflich zu formulierern.


    Grüße, :hello:


    Christian


    Diesem König in Preußen (erst ab 1772 "von" :D), der seinen "Königstitel" auf die seiner Zeit von ganz Europa belächelte Selbstkrönung seines Großvaters Friedrich I., "des schiefen Fritz", (1701 in Königsberg) zurückführte, konnte ich noch nie viel abgewinnen. Angeblich aufgeklärt, wäre er 1789 bei der Frz. Revolution wohl durchgedreht (er starb - sein Glück - bereits 1786 :D). Seine aggressive Politik macht ihn mir gänzlich verhasst.
    Da bleib ich schon lieber beim Hause Habsburg und bei Österreich, das hat einen ganz eigenen Charme. :D
    Ich sag nur: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube. Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus.


    In diesem Sinne,


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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    ?(

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • [Christian[/quote]
    Diesem König in Preußen (erst ab 1772 "von" :D), der seinen "Königstitel" auf die seiner Zeit von ganz Europa belächelte Selbstkrönung seines Großvaters Friedrich I., "des schiefen Fritz", (1701 in Königsberg) zurückführte, konnte ich noch nie viel abgewinnen. Angeblich aufgeklärt, wäre er 1789 bei der Frz. Revolution wohl durchgedreht durchaus möglich!Seine aggressive Politik macht ihn mir gänzlich verhasst.
    Da bleib ich schon lieber beim Hause Habsburg und bei Österreich, das hat einen ganz eigenen Charme. :D
    Ich sag nur: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube. Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus.


    [/quote]


    Der gute Friedrich war in seinen späten Jahren menschlich wirklich ein Ekel. Nun, was seine Außenpolitik angeht bewegt sie sich durchaus im Rahmen dessen was im Ancien Regíme üblich war. Innenpolitisch waren F. W. I. und sein Sohn allerdings weitaus erfolgreicher als das Haus Habsburg. Und auch das Aufbauwerk nach dem siebenjährigen Krieg kann sich sehen lassen. In seinen späten Jahren erstarrte das Friderizianische Preußen. Von da nach Jena und Auerstedt war es nicht weit.


    Allerdings kenne ich keinen Herrscher des 18. Jahrhunderts der auf so hohem Niveau sein eigenes politisches Handeln sein lebenlang derart schonungslos reflektierte. Ich kann Dir da die politischen Testamente von 1752 und 1768 nur ans Herz legen. Der darin erkennbare Wandel ist bemerkenswert. Die Lektüre lohnt sich!


    Entschuldige den Exkurs, aber bei dem Thema neige ich immer dazu ein wenig langschweifig zu werden!


    Herzliche Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)


  • Kein Problem,


    vielen Danken für die Empfehlungen.
    Sicherlich war Friedrich II. nicht umsonst "der Große" - ein Beiname, den unter den Römisch-Deutschen Kaisern zuletzt Otto I. (936-973) trug (obwohl ich ihn auch dem gleichnamigen Römisch-Deutschen Kaiser Friedrich II. (1212-1250) zuerkennen würde)! Er ist mit Abstand der interessanteste preußische König, keine Frage. Mein Urteil über ihn war vielleicht etwas zu hart.


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Felipe II.


    Kein Problem,


    vielen Danken für die Empfehlungen.
    Sicherlich war Friedrich II. nicht umsonst "der Große" - ein Beiname, den unter den Römisch-Deutschen Kaisern zuletzte Otto I. (936-973) trug (obwohl ich ihm auch dem gleichnamigen Römisch-Deutschen Kaiser Friedrich II. zuerkennen würde)! Denke ich auch! Beide waren auf ihre Weise faszinierende Persönlichkeiten- und sehr vielseitig. Wie musikalisch der Staufer allerdings gewesen ist wäre eine gute Frage. Vielleicht haben wir ja einen Spezialisten für mittelalterliche Musik unter uns?Er ist mit Abstand der interessanteste preußische König, keine Frage. Mein Urteil über ihn war vielleicht etwas zu hart.


    Ach ich denke eigentlich nicht. Wirlich liebreizend sind historische Persönlichkeiten von Format eigentlich selten. Dein Thread war aber eine sehr gute Idee! Schon wieder was gelernt. Merci!


    Herzliche Grüße, :hello: :hello:


    Christian

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  • Zitat

    Original von Caesar73
    Wie musikalisch der Staufer allerdings gewesen ist wäre eine gute Frage. Vielleicht haben wir ja einen Spezialisten für mittelalterliche Musik unter uns?


    Ich befasse mich ja seit Jahren intensiv mit mittelalterlicher Geschichte [in erste Linie Hl. Röm. Reich/Stauferzeit 1152-1254/68]. Da kommt man dann irgendwann auch auf Namen wie Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Chrétien de Troyes und etliche andere, die ich hier nicht einzeln aufzählen will.
    V.a. die Rolle der Kaiser jener Blütezeit des Minnesangs, Heinrich VI. [1190-1197], Otto IV. [1198-1218] und - wie gesagt - Friedrich II. [1212-1250], ist in der Hinsicht interessant [z.B. die Belehnung Walthers durch Friedrich II.].
    Ich werde darüber mal ein Thema entwerfen, vielleicht schon morgen - besser gesagt heute. :D


    Zitat

    Original von Caesar73
    Ach ich denke eigentlich nicht. Wirlich liebreizend sind historische Persönlichkeiten von Format eigentlich selten. Dein Thread war aber eine sehr gute Idee! Schon wieder was gelernt. Merci!


    Es waren eben doch nur Menschen - wenn auch oft besondere.
    Danke Dir :jubel:, soviel Lob bin ich gar nicht gewohnt. :yes:


    Gruß
    Felipe

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Danke Dir :jubel:, soviel Lob bin ich gar nicht gewohnt. :yes:


    Gruß
    Felipe


    Warum nicht? Ehre wem Ehre gebührt :jubel: :jubel:


    Herzliche Grüße, :hello:


    Christian

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  • Zitat

    Original von Ulli
    Situs vi late in isset avernit!


    ?(


    Lieber Ulli,


    da habe ich mir doch die ganze Nacht umsonst mit meinem Lateinbuch um die Ohren geschlagen. Jetzt ist der Groschen gefallen!


    Christian 8) 8) 8)

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Zur Zeit ist mir nur eine einzige Aufnahme bekannt:



    Joseph I. Regina Coeli
    Leopold I. Laudate pueri / Sonata Piena
    Ferdinand III. Jesu redemptor Omnium / Deus Tuorum / Humanae saltutis
    + J.H. Schmelzer : Lamento sobra la Morte di Ferdinandi III.


    Ich selbst besitze die CD nicht, werde das aber wohl ändern, denn ich habe ziemliches Interesse an der Musik der Habsburger.


    Was das Regina Coeli (1655) von Leopold I. betrifft, so ist dies ebenfalls im italienischen Stil geschrieben.
    Es ist vor einigen Jahrzehnten öfter mal eingespielt worden. In einer Serie "Musik an europäischen Stadten und Residenzen Vol. 2" war es bei "Wien - Am Hofe Leopold I." dabei.


    Es ist im Stil einer Chaconne, bzw. Passacaille komponiert und wenn man weiß wie, dann könnte man darauf sogar tanzen :D


    Chaconnen und Passacaillen waren am Hofe Leopolds sehr beliebt, wollte er doch nicht die Vorliebe seines frz. Vetters für das Menuett teilen...


    Ob es weiter Aufnahmen gibt kann ich nicht sagen, ich habe soetwas im Hinterkopf, dass es noch eine zweite CD gegeben hat, die nur einem Kaiser gewidmet war, Karl VI?

  • Hallo,


    wahrlich sehr interessante CDs!


    Offensichtlich war Leopold I. ein sehr ernstzunehmender Komponist - Hut ab, Kaiserliche Majestät!


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

  • Ich gehe wohl recht in der Annahme, daß keiner der Herren
    die 'Kayser Etüden' geschrieben hat..



    Wie sieht es denn mit anderen Staatsmännern aus?


    Gerhard S. hätte bestenfalls durch Schauspielkunst glänzen können -
    Aber Helmut Schmidt wurde schon beim Klavierspiel gesichtet,
    wenn er Stücke geschrieben hätte, wäre er somit komponierender
    Bundeskanzler!

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  • Hallo,


    noch ein paar Aufnahmen von Werken der genannten Herrschaften:


    Das auf der vom Lullisten empfohlenen CD enthaltene Jesu redemptor Omnium von Ferdinand III. findet sich auch auf einer anderen CD mit den Niederaltaicher Scholaren, Dirigent Konrad Ruhland, erschienen auf Vivarte.


    Von Leopold I. gibt´s eine Aufnahme einer Missa pro defunctis, gekoppelt mit einem weiteren Requiem von Gregor Joseph Werner mit Gundi Klebel, Eva Meind , Peter Jelosits, Mircea Mihalache, Gerd Fussi, dem Chor der Basilika Maria Treu und dem Convivium Musicum Vindobonese unter Gerhard Kramer, erschienen beim Label Preiser.


    Und schließlich noch ein Stück von von Johann Jacob Froberger, der wie J.H. Schmelzer (wieder siehe vom Lullisten genannte die CD) auch eine Stück zum Tode Ferdinand III. geschrieben hat: Lamentation Faite Sur La Mort Tres Douloureuse De Sa Majeste Imperiale, Ferdinand III


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Auf folgende Platte wurde ich durch eine Rezension im Rundfunk aufmerksam. Antonio Maria Bononcini (1677-1726) verfasste über 100 Kantaten für den Wiener Hof. Bemerkenswert ist die Aufnahme noch aus einem anderen Grund. Radu Marian ist ein Sopranist aus Moldawien. Das androgyne Timbre der Stimme lässt an einen Sopran denken- und erst bei genauem Hinhören merkt man, dass hier kein weiblicher Sopran singt. Einen Eindruck, den man beispielsweise bei Aris Christofelis nicht hat. Christofelis klingt dagegen künstlich. Allein schon wegen Radu Marian lohnt sich die Aufnahme.





    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Alles über Leopold


    Als zweiter Sohn Ferdinand III und seiner Gemahlin Maria Anna von Spanien wurde Leopold im Jahre 1640 in Wien geboren. Von Jesuiten erzogen, war Leopold zunächst für den geistlichen Stand vorgesehen. Ganz plötzlich – der ältere Bruder, bereits zum König von Böhmen und Ungarn gekrönt, starb an den Blattern und sein Vater, Kaiser Ferdinand III, folgte ihm kurz danach – fiel ihm als nächstem in der Rangfolge der Erbanspruch auf den Thron des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu.


    Diesen Titel hätte der französische König auch gern gehabt und Kardinal Mazarin spann seine Intrigen, um dem jungen König Ludwig XIV diese Ehre zu verschaffen. Durch den Westfälischen Frieden nach dem Dreißigjährigen Krieg war Franreich den deutschen Fürsten gleichgestellt und konnten ganz legitim jenseits des Rheines Einfluss nehmen und die deutschen Fürsten spalten. Diesen war der französische Einfluss noch mehr verhasst, als der habsburgische Absolutismus, so dass der Kardinal keine schnellen Siege davon tragen konnte. Die Kurfürsten von Köln und Brandenburg widersetzten sich regelmäßig.


    Österreich musste große Summen Bestechungsgelder aufwenden und erhebliche politische Zugeständnisse machen, um sich den Vorrang zu sichern, hatte aber den Papst auf seiner Seite, die Kurfürsten von Köln und Brandenburg ebenfalls. Der härteste Einschnitt und bitterste Pille waren die absolute politische und militärische Trennung von den spanischen Habsburgern.


    Politisch wenig geschult, stützte sich Leopold zunächst auf Berater, um später, sich seiner Erhabenheit voll bewusst, die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand zu nehmen. Die Repräsentationsgelüste der Habsburger standen denen der Bourbonen nicht nach. Die Baukunst und die Musik waren geeignete Mittel, sich zu präsentieren. Es war das Bestreben beider Herrscherhäuser, die besten Musiker aus Italien an ihre Höfe zu ziehen. In ihrer Liebe zur Musik und in der Meisterschaft, die beide entwickelten, waren Ludwig und Leopold sich wesensverwandt und hätten sich persönlich gewiss gut verstanden. Bedauerlicherweise machte die Politik beide zu lebenslänglichen Feinden.


    Der französische König hat sich Jean Baptiste Lully (1632-1687) an den Hof geholt, der die Festmusiken und Opernballette schuf, in denen der Sonnenkönig als Tänzer den Apollo darstellte. Durch einen Unfall - er stieß sich den Taktstock in den Fuß und starb an den Folgen der Verletzung - beendete Lully frühzeitig seine glänzende Laufbahn. Leopold trat auch gern im Theaterkostüm auf; man erinnere sich an das im Jahre 1667 entstandene berühmte Gemälde von Jan Thomas.


    Sein berühmter Hofkomponist war Pietro Antonio Cesti (1623-1669) der für die Hochzeit mit der spanischen Infantin Margarita Teresa die Oper „ Der goldene Apfel“ komponierte, ein Spektakel in fünf Akten und siebenundsechzig Szenen - die längste Oper, die jemals komponiert und aufgeführt wurde. Den Preis bekommt diesmal aber nicht die Schöne Helena, sondern die frischgebackene österreichische Kaiserin, weil sie die Eigenschaften der drei im Wettstreit liegenden Göttinnen Hera, Pallas Athene und Aphrodite wie Schönheit, Weisheit und der liebenden Gattin in sich vereinigt.


    Mit dieser Heirat hatte es zunächst seine Schwierigkeiten. Ursprünglich sollte Ludwig die älteste Tochter des spanischen Philipp bekommen. In einem Friedensvertrag mit Frankreich ging diese jedoch als Zugabe an den französischen Hof, obwohl mit Spanien abgemacht war, dass Leopold die Prinzessin heimführen sollte. Der spanische König beschwichtigte und bot nun mehr als zweite Wahl seine hübsche Jüngste an. Der Geprellte zog seinen Zorn zurück und nahm die Gabe dankbar an. Leopold sollte noch zweimal heiraten: Claudia Felizitas von Tirol und Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg. Seine dritte Gattin gebar ihm zehn Kinder.


    Die Beziehungen zum „Heiligen Stuhl“ waren nicht immer harmonisch. Der Bischofssitz von Trient war vakant geworden. In Abstimmung mit dem Familienrat hatte Leopold an seinen Vetter Sigismund Franz dieses Amt vergeben. Der Vorgeschlagene hatte bereits Platz genommen, seine Person wurde aber vom Vatikan nicht bestätigt. Leopold, als frommer Sohn der Kirche, war zutiefst beleidigt über diese Kränkung aus Rom. Sigismund starb und der jahrelange Streit zwischen weltlicher und geistlicher Macht konnte begraben werden.


    Der Musik war Leopold von ganzem Herzen zugeneigt, als Komponist wie auch als Interpret eigener Werke. Das Cembalo spielte er exzellent. die Hofkapelle war vorzüglich ausgestattet, kostete aber eine Menge Geld, welches meistens nicht flüssig war. Es gab einen Aufstand der Kastraten, die ohne Bezahlung nicht mehr singen wollten. Des Kaisers liebenswürdige Art konnten sie sich jedoch nicht ignorieren. Vor Strafe wegen Ungehorsam blieben sie verschont, und sie bekamen ihren Lohn.


    Nicht nur die Musik, sondern auch die Wissenschaft fand gebührende Beachtung. Die Universitäten von Breslau und Innsbruck entstanden unter der Herrschaft des Drittletzten seiner Dynastie, die im Jahre1745 von der lothringischen Linie abgelöst wurde. Wien wurde unter Leopold I mit Barockbauten ausgebaut. Die Hofburg erhielt den Leopoldinischen Flügel. Man begann mit dem Bau von Schönbrunn.- Der Kaiser interessierte sich führ die Falknerei und ließ sich unterweisen.


    Zwischendurch zwei kleinere Kriege, der Holländische und der Pfälzische.
    Im letzteren ging es um angebliche Erbansprüche der Schwägerin des Königs, Lieselotte von der Pfalz, die durch ihren derben Briefstil heute noch belustigt.


    Die Türken erneut vor Wien. Wie ein Donnerschlag schlägt die Botschaft ein. Die Diplomaten wussten es schon länger, Korrespondenz zwischen Versailles und der „Hohen Pforte“ in Istanbul war abgefangen worden. Absolute Verärgerung beim polnischen König. Bisher ein Freund Franreichs, wechselt Jan Sobieski das Lager und schließt sich der vom „Heiligen Stuhl“ vermittelten Allianz zwischen Habsburg und Venedig an, denn auch Polen soll von den Türken angegriffen werden. Das glanzvolle Wien, Festung Europas nach Osten, Objekt der Begierde der Osmanen, um den Islam diesmal vom Südostzipfel nach Europa zu tragen, wird belagert. Die Türken buddelt Gräben, um unter der maroden Festung ihre Sprengladungen anzubringen. Ihrem Feuerzauber kann nichts entgegengesetzt werden. Seuchen dezimieren die Einwohner. Wo bleibt die Hilfe von außen?


    Zu Tode erschrocken, verfrachtet man die kleinen Erzherzöge und Erzherzoginnen auf einen pompösen „Schleppkahn“, und Leopold flüchtet mit ihnen überstürzt in Richtung Passau. Ein bisschen zur Ruhe gekommen, mahnte er die deutschen Fürsten zu mehr Ehrgeiz und Tempo, um den Halbmond zu stoppen. Der Schwiegersohn aus Lothringen im Kollektiv mit Jan Sobieski als oberstem Feldherrn, den Regimentern der deutschen Fürsten und dem Segen von Papst Innozenz XI, wird die Entscheidungsschlacht am Kahlenberg vor Wien gegen eine gewaltige Übermacht gewonnen. Der Sultan ist geschockt, aus dem Topkapi-Palast wird dem Großwesir Kara Mustafa die seidene Schnur zugestellt. Unter Prinz Eugen von Savoyen und dem Karlsruher „Türkenlouis“ werden die Osmanen aus den Habsburger Erblanden vertrieben und der Abzug im Friedensvertrag von Karlowitz festgeschrieben.


    Im spanischen Erbfolgekrieg versucht Leopold die spanische Linie mit einem seiner Söhne neu zu begründen, hat aber den Bourbonen Philipp von Anjou zum Gegner. Die Sache kann nicht zuende geführt werden, denn Leopold stirbt am 5.5.1705 und wird in der Kapuzinergruft beigesetzt.


    :angel:

  • Des Leopolden I. "Regina caeli" gefiel mir sehr gut, erinnerte mich an Monteverdi. Dagegen fand ich des Sohnes gleichnamiges Werk ein bisschen weniger überzeugend. Mir kommt vor, in Leopolds "Regina caeli" findet eine stärkere Verknüpfung von Wort und Ton statt, Musik und Text kommen mir da harmonischer vor und streiten nicht unentwegt miteinander. :D

  • Hallo!


    Schon seit längerem hab ich mir die beiden Cpo-Kaiser-CDs zugelegt und immer wieder gehört.
    Diese:


    Mein erster Eindruck war ziemlich niederschmetternd, denn ich hatte mir viel von der Musik erwartet. Nach dem ersten Hören fand ich es einfach nur fad.
    Ich hörte mir aber die zweit-gezeigte CD immer öfter an und entdeckte, dass vor allem Ferdinands und Leopolds Werke wunderbar sind. [Schmelzers Lamento sagt mir nicht so zu, aber ich hab mir von ihm schon eine andere, sehr gute CD besorgt, aber mehr dazu im Schmelzer-Thread]


    Vor allem Ferdinands Hymnen und Leopolds Laudate pueri, sowie sein Miserere gefallen mir sehr gut.


    Eine echte Bereicherung und eine absolute Empfehlung, für alle, die die Majestäten mal "erhören" wollen! :jubel:


    LG joschi

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  • Guten Tag



    Ferdinand III: fand sein eigenes "Miserere" ebenfalls sehr gut, er schrieb 1640 an seinen Bruder Leopold Wilhelm:


    " Ich habe auch dieser Fasten ein Miserere gemacht und durch und durch Componiert a 12: 3 Sopran 3 Alt 3 Tenor 3 Bass. Ich mein es khinn mit des Valentin* miserer competiren, sunderlich in ripiens ist universaliter gelobt worden ."


    *Giovanni Valentini war Ferdinands Kompostionslehrer .


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Tag



    Leopold I. "Regina coeli" ist auch auf dieser neueren



    CD mit dem Ricercar Consort und Carlos Mena (Altus), zusammen mit weiteren Mariengesängen, klangschön eingespielt worden.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Morgen



    Er war überhaupt ein musikliebender Mensch, als Komponist, Interpret und Zuhörer. Der kaiserliche Hauptmann Gottlieb Euchaius Rinck berichtet über Leopold I. :



    "Der Kaiser ist ein großer Künstler in der Musik […] wo etwas in der Welt gewesen, so dem Kaiser Freude gemacht, so war es unfehlbar eine gute Musik. Diese vermehrte seine Freude, diese verminderte seine Kümmernis, und man kann von ihm sagen, daß er unter allen Lustbarkeiten keine vergnügte Stunde gehabt, als die ihm ein wohleingerichtetes Konzert gemacht. Man kunnte dieses absonderlich in seine Zimmern sehen. Denn wie er das Jahr viermal zu changieren pflegte, nämlich aus der Burg nach Laxenburg, von da in die Favorita und dann nach Ebersburg, so war in einem jedwedem Zimmer allezeit ein kostbares Spinett befindlich, darauf der Kaiser allezeit seine müßigen Stunden […] zubrachte. Seine Kapelle kann wohl die vollkommenste in der Welt genennet werden, und dieses istgar kein Wunder, nach dem der Kaiser allemal selbst das Examen anstellte, wenn einer darinnen angenommen werden, da blos nach Meriten und nicht nach Neigungen geurteilt ward[…] Man kann aus der Menge der erfahrenen Künstler urteilen, wie hoch sie dem Kaiser muß zu stehen kommen. Denn viele unter diesen Leuten waren Barons und hatten solche Besoldung, daß sie ihrem Stande gemäß leben konnten […] Wenn der Kaiser in einem Konzert dieser seiner allezeit unvergleichlichen Kapelle war, so fand er sich so vergnügt dabei, mit einer solchen unendlichen Attention, als wenn er sie dieses und zum allerersten Mal hörte […] Wenn eine besondere Passage kam, die ihm gefiel, drückte er die Augen zu, um mit mehrerer Attention zuzuhören. Sein Gehör war auch so scharf, daß er unter Fünfzig denjenigen merken kunnte, welcher einen Strich falsch getan."



    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von Caesar73
    Auf folgende Platte wurde ich durch eine Rezension im Rundfunk aufmerksam. Antonio Maria Bononcini (1677-1726) verfasste über 100 Kantaten für den Wiener Hof. Bemerkenswert ist die Aufnahme noch aus einem anderen Grund. Radu Marian ist ein Sopranist aus Moldawien. Das androgyne Timbre der Stimme lässt an einen Sopran denken- und erst bei genauem Hinhören merkt man, dass hier kein weiblicher Sopran singt. Einen Eindruck, den man beispielsweise bei Aris Christofelis nicht hat. Christofelis klingt dagegen künstlich. Allein schon wegen Radu Marian lohnt sich die Aufnahme.



    Hallo Caesar, diese Aufnahme ist wirklich bemerkenswert, nicht nur wegen der Musik. Radu Marian ist ein sog. endokrinologischer Kastrat. Seine Stimme hat keinen Stimmbruch durchgemacht.Solche Fälle sind selten, und natürlich ist es noch seltener, dass so ein Betroffener von so großer Musikalität und Könnerschaft ist!. Er singt nicht (und klingt auch nicht) wie ein Countertenor im Falsett sondern mit seiner natürlichen "Grundstimme". Wenn man spekulieren will, wie ehemals die Kastraten geklungen haben mögen, wahrscheinlich am ehesten ähnlich wie Marians Stimme. Erstaunlich der doch recht weibliche Klang, etwa Richtung Dame Emma Kirkby.


    Ich habe mir bei Amazon alle Schnipsel angehört. Leider ist die CD dort "derzeit nicht verfügbar", und auch bei jpc nicht erhältlich. Weiß jemond, wo diese CD sonst noch vielleicht zu haben ist?


    Beste Grüße
    MG

  • das dürfte ein Problem sein.


    Das Label Arcana gibt es nicht mehr, die letzten Reste waren vor ein oder zwei Jahren im Ausverkauf.
    Also keine Chance an diese CD jemals wieder ran zu kommen, es sei denn mit viel Glück im besten Fall gebraucht... die hatten Schätze in ihrem Katalog.. es ist echt eine Tragödie :no:

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