Domenico SCARLATTI: 555 Sonaten - Höchste Kunst auf kleinstem Raum

  • Hallo Christian,


    danke für die Anregung. Da bin ich neugierig.


    Ich habe nachgesehen: Sie spielt K.32, 43, 45, 49, 93, 133, 144, 213, 216, 220, 282, 291, 308, 386, 391, 481, 490, 517 - es ist kein einziges Pärchen dabei (Kirkpatrick hatte sie ja so geordnet, dass jeweils zwei vermeintlich zusammengehörige derselben Tonart nacheinander gereiht sind). Aber vielleicht steht im Beiheft etwas über diese Auswahl.


    Ich würde mir übrigens wünschen, es gäbe mehr Aufnahmen von K.1 bis K.30. Kann jemand dazu eine Aussage machen?


    Ich kenne die K.1-30 nur aus der fabelhaften Gesamteinspielung von Scott Ross (Cembalo).

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • So, und noch ein Tipp in Sachen Scarlatti:


    Heute nachmittag im HR 2 Klassik CD Tipp wird folgende Neuerscheinung vorgestellt:




    Erschienen ist die CD bei ZIG-ZAG-Territories. Eine kleine Anmerkung am Rande: Für jede Produktion wird extra ein individuelles Cover wie dieses designt.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Heil Kaiser,


    Bei Brilliant werden m.W. alle Sonaten von Scarlatti erscheinen. Biss jetzt ist man ungefähr halbwegs. Es sind, dachte ich jetzt 7 Boxe. Gespielt wird auf Clavecimbel.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von AcomA
    hallo Daniel,


    wenn ich mich recht erinnere gab es auf LP bei der DG eine gesamtaufnahme der scarlatti-sonaten mit dem exzellenten und temperamentvollen cembalisten kenneth gilbert !


    gruß, siamak :hello:


    Wieviele LPs waren das denn ungefähr? Ich habe die Aufnahme mit Scott Ross, und das sind 34 CDs.


    Ich finde leider nirgends einen Hinweis auf eine Gesamtaufnahme der Scarlatti-Sonaten. Vom gesamten Klavierwerk Rameaus und Couperins weiß ich, dass er es eingespielt hat. In folgendem Zitat aus The Canadian Encyclopedia lese ich nur, dass er die Sonaten von Scarlatti sämtlich neu herausgegeben hat (wenn ich es richtig verstehe):


    Gilbert began the monumental task of preparing a new edition (from existing editions) of the 555 sonatas of Domenico Scarlatti. 11 volumes were published by Heugel (1971-84). The research was subsidized in part by the Gulbenkian Foundation in Lisbon and the Canada Council. Gilbert also prepared a fasimile edition of the complete harpsichord works of Couperin (Broude 1973) and edited the complete harpsichord works of d'Anglebert (Heugel 1975).

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Im Deutschlandfunk gab es am 14. Mai am Vormittag eine Sendung Die neue Platte im Deutschlandfunk über Scott Ross' Gesamtaufnahme. Ich kopiere mal den Text von Christiane Lehnigk herein, die die Sendung moderiert hat:



    Es war eine diskografische Sensation und eine interpretatorische Meisterleistung, die Einspielung aller Cembalo-Sonaten von Domenico Scarlatti, die der populäre amerikanische Cembalist Scott Ross anlässlich des 300.Geburtstages des Komponisten in Frankreich für Erato Disques aufnahm. Nie zuvor hatte es ein derartiges Schallplatten-Projekt gegeben und ein amerikanischer Kritiker meinte sogar, dass sich dagegen vom Ausmaß her Wagners Ring von Decca wie ein Picknick ausnehmen würde.


    Es war ein gemeinsames Projekt von Erato und Radio France, der französische Rundfunk sendete 1985 das gesamte Werk auf 200 Programme verteilt. Der Producer der Plattenfirma war Alain de Chambure, der Tonmeister Alain Duchemin.


    Scott Ross, der damals schon erkrankt war und 1989 im Alter von 38 Jahren verstarb, hat sich damit ein beispielloses Denkmal gesetzt. Er war eine illustre Persönlichkeit und glich, von der äußeren Erscheinung auf dem Podium her, eher einem Pop-Künstler wie etwa Elton John als einem "seriösen" Konzertpianisten. Doch er verfügte über eine immense Technik und Disziplin und wurde mit der Zeit zu einem regelrechten "Cembalo-Maniac" mit einem charakteristischen mitreißenden "Drive" im Spiel.


    Scott Ross, 1951 in Pittsburgh geboren, ging im Alter von 14 Jahren nach Frankreich und studierte an den Konservatorien in Nizza bei Madame Grémy-Chauliac und in Paris und gewann 1971 den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb in Brügge. Er setzte damit einen solchen Maßstab, dass bis 1986 kein 1. Preis mehr vergeben wurde.


    Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit unterhielt er eine Professur an der Universität von Quebec und Sommerakademien in Venedig.


    Ross hatte eine enzyklopädische Sichtweise von Musik und so hat er nicht nur erstmals alle Sonaten von Scarlatti eingespielt sondern auch das gesamte Werk für Tasteninstrumente von Rameau und Couperin, Aufnahmen, die zur Zeit nicht mehr erhältlich sind.


    Seine Herangehensweise an diese Musik ist eine unakademische, nicht puristisch historische, und er beruft sich dabei auf den Altmeister des Cembalospiels, Gustav Leonhardt, der einmal meinte, man könne nicht authentisch und überzeugend zugleich sein. Dies hat allerdings die Entwicklung der letzten Jahre Lügen gestraft. Dennoch ist Ross' Spiel frei von irgendwelchen modischen Attitüden oder weiteren interpretatorischen Freiheiten und überzeugt durch eine besondere Hingabe an diese Musik und die Verwendung verschiedener Nachbauten italienischer und französischer doppelmanualiger Cembali in dieser Aufnahme zeigt auch ein differenziertes Klangverständnis. Zu seinem Lieblingsstück der insgesamt 555 Scarlatti-Sonaten gehört ausgerechnet die langsamste Sonate Kirkpatrick-Verzeichnis 208 A-dur, wie Ross in dem im Booklet abgedruckten informativen Interview bekennt.


    Domenico Scarlatti war, obwohl er auch eine Vielzahl von Vokalwerken wie Opern, Oratorien und geistlichen wie weltlichen Kantaten schrieb, vor allem für seine Musik für Tasteninstrumente berühmt. Dennoch waren nur rund 10 Prozent Prozent dieses riesigen Oeuvres bekannt. Die Autographen der Sonaten haben sich nicht erhalten und nur eine Sammlung von 30 Sonaten ist zu seinen Lebzeiten als Druck erschienen, die anderen waren wohl gar nicht zur Veröffentlichung gedacht. Deshalb können sie auch kaum exakt datiert werden, aber es ist anzunehmen, dass sie zum größten Teil in Portugal und Spanien entstanden, wo er die Infantin Maria Barbara und spätere Königin unterrichtete, der auch die Sonaten gewidmet sind.


    Im Vorwort zur der unter dem Titel "Essercizi per Gravicembalo" 1738 herausgegebenen Sammlung schreibt Scarlatti sehr amüsant:


    Leser, seiest du nun Dilettant oder Berufsmusiker, erwarte in diesen Kompositionen keine profunde Gelehrsamkeit, sondern eher ein heiteres, sinnreiches Spiel mit der Kunst, das dich der Meisterschaft des Cembalospiels näher bringen soll. Weder die Erwägung meines eigenen Interesses noch ehrgeizige Träumereien haben mich bewogen, sie zu veröffentlichen, sondern allein der Gehorsam. Vielleicht gefallen sie dir; dann werde ich mich nur um so glücklicher schätzen, anderen Weisungen zu folgen, um dich mit einem leichteren und abwechslungsreicheren Stil zu erfreuen. Zeige dich nunmehr eher menschlich als kritisch und vermehre dadurch Dein Vergnügen.


    Die erste, allerdings stark bearbeitete Gesamtausgabe aller Sonaten stammt aus dem Jahre 1906 von Alessandro Longo. So richtig wieder entdeckt als vollwertige Kompositionen und nicht nur als Showstücke von Pianisten, wurden Scarlattis Sonaten dann in Folge der Arbeiten von Ralph Kirkpatrick seit den 50er Jahren des 20.Jahrhunderts.


    Stilistisch sind die Sonaten schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, dennoch herrscht durchweg eine zweiteilige Sonatenform vor, die formal wenig Innovatives bietet. Doch auffallend ist eine große Freude am Experimentieren und Ausloten aller technischen und harmonischen Möglichkeiten und das verlangte Kreuzen der Hände hat schon manchen Pianisten fast zur Verzweifelung gebracht. Besonders interessant ist auch der spanische Einfluss in der Musik des gebürtigen Neapolitaners, der sich vor allem in rhythmischen und melodischen Schemata wieder findet.


    Die Einspielung aller "Clavier-Sonaten" von Domenico Scarlatti mit Scott Ross innerhalb von 18 Monaten, - insgesamt an die 35 Stunden Musik -, war ein einzigartiges Projekt und ist im heutigen schnelllebigen Musikgeschäft kaum mehr vorstellbar.


    Ein informatives Textheft, in Englisch und Französisch, lässt den Hörer dabei nicht allein mit der Fülle an Sonaten, sondern nimmt ihn an die Hand, macht neugierig und beantwortet Fragen gleichermaßen. Warner Classics hat diese legendäre Aufnahme jetzt wieder aufgelegt, die mit einem Preis von rund 80 Euro im Handel erhältlich ist, - ein absolutes Muss für jeden Musikliebhaber.


    Dennoch soll es keine singuläre Erscheinung auf dem Plattenmarkt bleiben, und so arbeitet der niederländische Cembalist Pieter-Jan Belder für das Label Brilliant Classics seit 2000 an einer neuen Gesamteinspielung, die ebenso wie das Projekt bei Naxos mit verschiedenen Pianisten zum 250.Todestag Scarlattis, 2007 auf dem Markt erscheinen soll.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hallo Taminoianer,


    der Artikel des Deutschlandfunks zu Scott Ross und die Information, dass dessen Gesamtaufnahme keine singuläre Erscheinung auf dem Plattenmarkt bleiben soll, sind ganz interessant. Die Ross-Einspielung scheint ja auch klangtechnisch sehr gut zu sein.


    Ich weiß nur nicht, ob ich - wiewohl ich die mir bekannten Scarlatti-Sonaten (ich besitze die schon erwähnten zwei CDs von Pletnev) schätze, dann gleich 34 CDs dazu "verkrafte". Das Preis-Leistungs-Verhaltnis ist tatsächlich mit rd. 80 € untadelig.

    Grüße aus Eisenach
    Alexander

  • Zitat

    Original von Alexander Gliese


    Ich weiß nur nicht, ob ich dann gleich 34 CDs dazu "verkrafte".



    Wieso, willst Du die 34 CD`s parallel hören? Dies setzte freilich voraus, daß Du über 34 Abspielvorrichtungen verfügtest. :beatnik:

  • Hallo tom,


    na Du bist mir ja ein Witzbold, ich bin ja nicht Harald Schmidt. Ich meinte natürlich: Möchte ich wirklich 35 Stunden Scarlatti-Sonaten hören? Wenn ich jeden Tag eine Scarlatti-CD hören würde, bräuchte ich schon 34 Tage, um alle durchzuhören.


    In der Regel komme ich pro Tag oder besser Abend ein bis zwei Stunden zum Hören, da möchte ich dann doch eher etwas mehr Abwechslung - das vermute ich jedenfalls. Wollte ich alle Scarlatti-Sonaten "am Stück" hören, hätte ich vielleicht Chancen, ins Guiness-Buch der Rekorde zu kommen, oder? Ich hätte nur Angst vor dem anschließenden Gemütszustand. Ich habe es auch noch nicht ausprobiert, alle 32 Beethoven-Klaviersonaten hintereinander zu; aber immerhin könnte ich mir das noch eher vorstellen.

    Grüße aus Eisenach
    Alexander

  • Warum so zwanghaft? Niemand verlangt oder erwartet von Dir, jedenfalls nicht in diesem Forum, daß Du Scarlatti/Ross "am Stück" hörst. Mit der Haydn/Fischer Einspielung, die ich mir vor knapp zwei Jahren zugelegt habe, bin ich heute "noch nicht durch". Ich kenne auch längst nicht alle 32 Klaviersonaten von Beethoven, obwohl ich u.a. in dem Bereich seit gut 10 Jahren recht eifrig höre.


    ;)

  • Hallo tom,


    Du hast natürlich recht, ich habe natürlich etwas übertrieben.


    Allerdings habe ich die 32 Klaviersonaten von Beethoven so etwa in drei Wochen "durchgehört". Das fand ich sehr spannend - dehalb hätte ich sie nie auf zehn Jahre verteilen können, ohne einen Herzkasper zu bekommen - und ich muss sagen, ich greife immer mal wieder gerne auch zu eher weniger bekannten Sonaten.


    Aber diese Diskussion gleitet jetzt doch etwas vom Thema »Scarlatti-Sonaten« ab.

    Grüße aus Eisenach
    Alexander

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  • Salute a tutti,


    ich hätte da mal eine rein 'technische' Frage zu den Scarlatti-Sonaten. Seit einiger Zeit liebäugele ich damit, mir den Warner-Würfel mittel- bis langfristig schenken zu lassen. Bei der Amazone des Vereinigten Königreiches moniert eine Kundenbewertung allerdings das Vorhandensein eines Kopierschutzes, was für mich absolutes Ausschlußkriterium wäre:


    Zitat

    However, one note of caution is worthwhile. The CDs have a crude copy protection system that prevents them from working in most PC-based home entertainment centres, many car audio systems and many personal CD players. If, like me, you enjoy listening in the car,or whilst travelling, this set might not be for you.


    Kann das eventuell jemand bestätigen?



    Was das Durchhören angeht, halte ich's wie tom. Habe mir z.B. vor rund vier Monaten die Beethoven-Sonaten mit Gulda geholt und bin erst zu zwei Dritteln mit der Erstbeschnupperung durch. Peu à peu und ohne Zwang, der Spaß an der Musik soll schließlich nicht auf der Strecke bleiben - die CDs laufen ja nicht weg wenn sie erst mal hat. ;)


    Schöne Grüße,
    Gentilhombre

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Es gibt eine wunderbare Scarlatti CD der chinesischen Pianistin Zhu Xiao-Mei:



    Obwohl ich CDs einiger andere Pianisten mit Scarlatti-Sonaten habe (Horowitz, Pletnev, Weissenberg,ABM, Casadesus), ist mir diese hier die liebste: poetisch, klar, ohne aufgepropften Pianistenschnickschnack wie bei Horowitz oder Pletnev. Frau Mei (die in Paris lebt) spielt auch sehr schön Bach, es gibt excellente Partiten von ihr.


    Beste Grüsse,


    Jürgen


    P.S. Die CD von Racha Arodaky habe ich noch nicht gehört. Ich habe aber ihre Scriabin-CD, und die ist sehr vielversprechend.

  • Hi,
    ich wollte das niemandem vorenthalten.
    Einfach Klasse, diese Frau... (mal abgesehen von der Komposition...). Enorme Technik

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Zitat

    Original von AlexScria
    Hi,
    ich wollte das niemandem vorenthalten.
    Einfach Klasse, diese Frau... (mal abgesehen von der Komposition...). Enorme Technik


    Danke für den Hinweis - vor allem, weil ich jetzt die Sonaten mit Pogorelich sehr genossen habe, die man ebenfalls aufrufen kann auf der Seite.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Danke für den Hinweis - vor allem, weil ich jetzt die Sonaten mit Pogorelich sehr genossen habe, die man ebenfalls aufrufen kann auf der Seite.


    ja, in der Tat...
    ich finde im Übrigen seine Scarlatti CD durchweg superklasse. Gelegendlich höre ich mir ein paar an. 70 Minuten Scarlatti non-stop kann ich leider nicht ertragen.
    Gruß
    AlexScria

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Weiß jemand, wie weit vorgeschritten das Brilliant-Projekt mit Pieter-Jan Belder schon ist? Bisher kommen die Sonaten jeweils auf 3 CDs daher. Ich hätte gerne die ganze Box mit allen Sonaten, obwohl ich sowieso nicht alle am Stück hören kann. Vielleicht werde ich manche Sonaten nie hören, denn ich habe (bei Scott Ross) nicht Buch geführt, welche ich schon gehört habe. Ich sollte jede gehörte abhaken, dann weiß ich, welche noch "fehlen".









    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Weiß jemand, wie weit vorgeschritten das Brilliant-Projekt mit Pieter-Jan Belder schon ist? Bisher kommen die Sonaten jeweils auf 3 CDs daher. Ich hätte gerne die ganze Box mit allen Sonaten, obwohl ich sowieso nicht alle am Stück hören kann. Vielleicht werde ich manche Sonaten nie hören, denn ich habe (bei Scott Ross) nicht Buch geführt, welche ich schon gehört habe. Ich sollte jede gehört abhaken, dann weiß ich, welche noch "fehlen".




    Diese ist die bisher letzte Box. Seit Beginn des Projektes in 2000 hat Belder im Schnitt zwei dieser 3CD-Boxen pro Jahr aufgenommen. Vollständig dürfte demnach die Serie nächstes oder übernächstes Jahr werden.


    Wie schon im Was hört ihr gerade jetzt - Thread geschrieben, gefallen mir die Aufnahmen sehr gut.



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • meine beiden Lieblingsaufnahmen:



    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke


  • Gestern habe ich mir diese CD (glücklicherweise noch in der Teldec-Version) zum Superpreis von 6.90 Euro kaufen können.


    Es ist dies meine erste Aufnahme von Scarlatti-Sonaten, wo ein Cembalo eingesetzt wird - ich kenne sie bisher nur auf dem Klavier.
    Eignartigerweise habe ich mich erst umgewöhnen müssen, obwohl ich eigentlich (beispielsweise bei Bach) eher ein Verfechter des Cembaloklanges bin - Scheinbar gibt es sowas wie eine "Prägung tatsächlich. Heute jedoch- beim 2. Mal hören - da hat es gefunkt. Ich werde mich jetzt vermehrt den Scarlatti-Sonaten widmen (enspricht meinem Vorsatz, dieses Jahr mein Barockwissen und meine Barocksammlung auszubauen) und die Belder Aufnahmen lachen mich da sehr an Ich kaufe sie natürlich in Etappen.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mit dem Staier gibt es noch diese 2-CD-Box mit einer Auswahl an noch hübscheren Sonaten als auf seiner anderen CD:



    Woran liegt das, dass jpc alle bisher erschienenen Brilliant-Boxen auf Lager hat für 8 Euro das Stück (sind je 3 CDs drin!), amazon nur Vol. 8 für 10 Euro und Vol. 6 für 14 Euro und den Rest nur gebraucht und für bis zu doppeltes Geld als bei jpc (wieso ist "gebraucht" teurer als neu)? Wenn man sie "gebraucht" kauft, muss man noch dazu länger warten und oft doppelt so viel Porto zahlen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Hier eine schon ältere englische Rezension anlässlich des Erscheinens der 1. Box:


    "http://www.musicweb.uk.net/classrev/2002/Feb02/Scarlatti_Brilliant.htm"

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Die Aufnahmen mit Scott Ross sind eindeutig meine Nummer 1, da mir sein Spiel am meisten Spaß macht (es geht mir mit ihm so ähnlich wie mit Gould am Klavier bei Bach) und ich seinen Cembaloklang immer liebe, auch wenn sich auf die Aufnahmen mancher CDs die Erschütterungen des Instrumentes während des Spiels übertragen haben, die mich im Kopfhörer zwar nicht stören, die aber über die Lautsprecher als Infraschall rüberkommen, also eher zu spüren als zu hören sind.


    Belder möchte ich aber auch nicht missen, da er verschiedene Instrumente verwendet (mehrere verschiedene Cembali, Fortepiano, manchmal Orgel). Die Verwendung verschiedener Instrumente habe ich schon bei Schornsheims Gesamteinspielung der Haydn-Sonaten interessant gefunden, allerdings interessieren mich die Scarlatti-Sonaten schon am meisten mit Cembalo (manchmal auch mit Klavier, bei Pletnev oder Pogorelich klingt das ja wunderbar), an das Fortepiano muss ich mich immer erst etwas gewöhnen; dann macht es aber auch Spaß ...


    Eigentlich kann man beide Projekte gar nicht vergleichen. Sowohl der selige Scott Ross als auch Pieter-Jan Belder haben großartige Arbeit geleistet. Die Aufnahmen zu hören macht große Freude.


    Schade, dass Andreas Staier nicht so ein Großprojekt in Angriff genommen hat!

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • hallo,


    in der tat: herausragende scarlatti-interpretationen gibt es zuhauf: pogorelich! sudbin, weissenberg, zacharias (späte aufnahme bei mdg !!) - auch sehr gut: tipo, long, perahia, scherbakov, queffelec...(kenne leider noch nicht: pletnev)


    meine mir vielleicht "herzensliebste" aufnahme von sonaten: die von clara haskil - 1950 eingespielt, erschienen einst bei westminster, dann vergriffen, dann als kostenlose (!) cd zur promotion der "great pianists"-reihe als perlen unters volk geworfen - und nun wiederveröffentlicht

    ein im vergleich mit den genannetn aufnahmen ungewohnt leichter, schlanker, oft rascher scarlatti - aber sehr "wach" und unprätentiös gespielt.
    sehr empfehlenswert, gerade für haskil liebhaberInnen
    gruß
    john lackland



    - bitte um verzeihung: entdeckte im nachhineien, dass es im zweiten thread zu scarlatti bereits hinweise auf die aufnahme gibt (den z.T. kritischen meinungen dazu kann ich mich nicht unbedingt anschließen)

  • eine gewisse barbara zuber (pianistin) nantte die scarlatti-sonaten einmal "wilde blumen am zaun der klassik" das gefällt mir sehr gut. äusserst treffend charakterisiert :)


    neben scott ross höre ich auch sehr gerne die aufnahme von rafael puyana


    "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


    "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
    Gustav Mahler

  • alle 555 sind vielleicht ein bißchen viel auf einmal - ich kenne auch nur einige (vielleicht so an die 80), und die aus meiner Sicht besten sind
    L 366 und L 487. Die hier vorgestellten CDs beinhalten ja auch meist nur eine kleine Auswahl, gibt es vielleicht irgendwelche "Zentral"-Sonaten? Oder sind sie nach einem "Schema" komponiert?


    Einer hier, der ein bißchen Struktur in den Dschungel schlagen möchte ?

  • Zitat

    Original von musicophil
    Heil Kaiser,


    Bei Brilliant werden m.W. alle Sonaten von Scarlatti erscheinen. Biss jetzt ist man ungefähr halbwegs. Es sind, dachte ich jetzt 7 Boxe. Gespielt wird auf Clavecimbel.


    LG, Paul


    Anlässlich Scarlattis 250. Todestag neulich schiebe ich den Thread nach oben mit dem Hinweis, dass demnächst schon die vorletzte Box erscheinen wird, nämlich Vol. X. Bisher sind 9 Boxen zu je 3 CDs sehr günstig erschienen, leider derzeit nicht mehr alle erhältlich (aber vielleicht bald wieder? - oder über private Händler): Exzellente Aufnahmen mit Pieter-Jan Belder auf verschiedenen Instrumenten. Diese klassischen Dreierboxen mit Minibooklet (ist jeweils eher nur ein Faltblatt, aber mit sehr schönen Texten zu je einem anderen Thema) finde ich wirklich sehr erfreulich. Zu diesem niedrigen Preis würde man sich sonst nur Pappschachteln erwarten.


    Mehr zu dem Thema ist in dem anderen Thread über die Scarlatti-Sonaten zu finden.
    http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=2257

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.


  • Offensichtlich hat Brilliant Classics auf eine Einzelveröffentlichung der letzten Aufnahmen in CD-Boxen verzichtet:


    Scarlatti Collection, Complete Piano Music
    Cat.No.: 93546
    EAN Code: 5028421935461
    Format: 36 CD
    Label: Brilliant Classics
    Composer: Pieter-Jan Belder


    Die Reihe wurde nun komplett als CD-Box auf den Markt geworfen. Unter anderen schon bei einem Online-Versand-Haus mit veralteter Jahreszahl zum bekannt günstigen Preis habbar. :jubel:


    Gruß
    Karsten


  • Danke für die Info!


    Na hoffentlich gibt's die Einzelveröffentlichungen der letzten rund 130 Sonaten doch noch irgendwann. Ich hab keinen Bock drauf, den Würfel kaufen zu müssen und die ersten neun Dreierboxen wegschmeißen zu können. :motz:


    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Auf dem bekannten Video-Kanal gibt es übrigens auch eine französische Fernsehdokumentation (in 6 Teilen) über Scott Ross – mit viel Musik – zu sehen.

  • Zitat

    Original von salisburgensis
    Danke für die Info!


    Na hoffentlich gibt's die Einzelveröffentlichungen der letzten rund 130 Sonaten doch noch irgendwann. Ich hab keinen Bock drauf, den Würfel kaufen zu müssen und die ersten neun Dreierboxen wegschmeißen zu können. :motz:


    :hello:
    Thomas


    Dass die restlichen AUfnahmennoch als Einzel-Boxen veröffentlicht werden, glaube ich persönlich nicht. Das rechnet sich wohl einfach nicht, sowohl für das Label auch für den Käufer (die verbliebenen Boxen einzeln gekauft wären nicht aso viel Billiger als die ganze Box).
    Aber ich bin mir absolut sicher, dass es sich rechnen würde, die günstige große Box zu kaufen und die alten 3-CD-Boxen nach und nach auf dem Gebraucht-CD-Markt zu verkaufen. Da ließe sich sicher bei entsprechender Taktik auch noch Gewinn machen und Platz im CD-Regal spart man noch dazu :)


    Gruß
    Karsten

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