voting: renaissance-messen - ja oder nein?

  • Jetzt will ich einen weniger heißen voting-Thread eröffnen.
    Es geht um Messen aus der Renaissance.
    Also Dufay, Ockeghem, Josquin, Palestrina, Lasso, Gabrieli u.a.
    Monteverdi und Schütz gehören nicht hierher, die sind schon barock!


    Wie steht ihr dazu?


    1) KENN ICH NICHT
    2) FIND ICH FAD
    3) INTERESSANT, ABER NICHT MEIN LIEBLINGSGEBIET
    4) HÖR ICH OFT UND GERNE
    :hello:

  • Da nehm ich jetzt mal teil und sage:


    3. Interessant, aber nicht mein Lieblingsgebiet.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo!!


    Auch ich muss 3 sagen, weil ich zu wenige kenne um 4 sagen zu können. Barockmessen sind mir trotzdem lieber, aber ich bin Renaissance-Messen absolut nicht abgeneigt!


    LG joschi

  • Also, das ist doch mal was ganz anderes:


    4.) Höre ich oft und gerne


    finde ich total beruhigend, geradezu kontemplativ... und ich besitze Aufnahmen von sämtlichen 6 aufgeführten Komponisten!

  • Zitat

    Original von Alviano
    Also, das ist doch mal was ganz anderes


    Das schon. Nur fürchte ich, dass diejenigen, die sie nicht kennen oder die sie fad finden, nicht teilnehmen werden. Macht aber nicht so viel, das Verhältnis von Variante 3 und 4 bleibt interessant.
    :hello:

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  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister


    Das schon. Nur fürchte ich, dass diejenigen, die sie nicht kennen oder die sie fad finden, nicht teilnehmen werden. Macht aber nicht so viel, das Verhältnis von Variante 3 und 4 bleibt interessant.
    :hello:


    Naja, aber wenn jemand "interessiert" ist, aber "wenig kennt", dann kann doch das eine oder andere empfohlen werden, damit aus einer 3.) eine 4.) wird.

  • "Kenne" (d.h. habe ein paarmal gehört und irgendwo auf CD) zwar jetzt auf Anhieb nur eine oder zwei Messen, aber noch einige Motetten, Lamentationes usw., stimme aber für 3) und plädiere, dass Du oder jemand, der sich auskennt, ausführliche threads zu "Vokalpolyphonie des 15. und 16. Jhds. for Dummies" eröffnen. (Opera for Dummies ist in den meisten Fällen ja ein Pleonasmus :stumm: :D)
    Ich glaube nämlich, dass ich noch eher lernen werde, 12-Tonreihen rauszuhören als was auch immer man als Grundstruktur einer isorhythmischen Motette raushören soll...
    Und ich war auch nach zwei- oder dreimaligem Hören außerstande, "L'homme armé" in Josquins Messe zu entdecken, obwohl das Lied auf der CD mit drauf war...ist aber einige Jahre her, vielleicht sollte ich es nochmal versuchen.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Im Regal habe ich nur Machaut, ich habe sicher schon andere Messen gehört (Dufay, Lobo, Palestrina), konnte aber auch noch keine Kompositionsstile unterscheiden. Also sehe ich die Renaissance-Messe als ganzes und stimme für Nummer 3:


    Interessant, aber nicht mein Lieblingsgebiet.



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    3) INTERESSANT, ABER NICHT MEIN LIEBLINGSGEBIET


    Da man leider nicht die gesamte Musikgeschichte auf einmal hören kann, bleibt nur ein mehr oder weniger rasches Vorwärtsschreiten von Beethoven aus in beide Richtungen. =)


    Ich habe recht wenige geistliche Werke der Renaissance, Schwerpunkt ist das Requiem, ein weiterer Ausbau ist aber fest eingeplant.

  • 5. Singe sie relativ oft, finde aber Mühsal bei der Vortragsweise


    Den Punkt hast du unterschlagen, Kurzstueckmeister... :rolleyes:


    In der Hofburg singe ich diese alten Messen mit, weil dort nur Herrn singen sollen (eben auch den Sopran... was in der Regel ein höherer Alt ist). Na, mir gefallen die Messen eingentlich eh ganz gut, eine Besonderheiten, meines Erachtens. Aber es wird immer seeeehr langweilig aufgeführt. Mag sein, dass die Stimmung damals nicht 440 sonder tiefer war, weiß ich nicht, ich war nicht dort. Aber die Menschen glaubten damals so stark an Gott, was man heute nicht mehr so verbreitet annehmen kann, dass so ein Chor ein Lobesfeuerwerk gewesen sein muss. Die müssen das jubelnd gesungen haben und nicht so uninteressant dahingeplätschert haben lassen. Meine ich-singe-das-oft-Meinung.

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  • ich oute mich auch als vertreter der 3-er klasse, obwohl jüngst ansätze zu "höre ich gerne" zu bemerken waren, nur zum "oft" reichts entschieden noch nicht. ich bin aber guter hoffnung in ca. einem jahr den schritt von 3 zu 4 geschafft zu haben.


    bislang entsprechen die ergebnisse eher meinen befürchtungen als meinen erwartungen: die euphorischen sind extrem selten.
    :(


    die threads werden also ähnlich erfolgreich sein, wie meine tollen cage-threads (bei denen ich entschieden mehr - negative - resonanz erwartet hätte). solange ich aber so wenige komponisten kenne und diese so schlecht auseinanderhalten kann, werde ich noch keine threads eröffnen.
    :hello:

  • Palestrina und Monteverdi höre ich ...hm... ja was... oft? im Vergleich zu Bach wohl nicht, aber ich höre sie gern und mindestens gelegentlich. Wobei ich mir in diesem Bereich mehr Repertoirekenntnis aneignen müsste. Bei Dufay und dieen Zeitgenossen sieht es deutlich schlechter aus.


    Zitat

    JR:
    Und ich war auch nach zwei- oder dreimaligem Hören außerstande, "L'homme armé" in Josquins Messe zu entdecken, obwohl das Lied auf der CD mit drauf war...ist aber einige Jahre her, vielleicht sollte ich es nochmal versuchen.


    Der Cantus firmus ist bei derartigen Sachen aber auch oft fies in einer Mittelstimme versteckt und schleicht in unendlich langsamen Notenwerten dahin, während die ganze Messe um ihn herum vorbeirauscht. Ohne Einblick in die Partitur wird sich da wenig heraushören lassen.

  • Ja, es wird ja auch so aufgeführt und aufgenommen, Kurzstueckmeister. Das ist ärgerlich, weil in dieser Musik viel drin steckt und alle die Meinung vertreten, es gehöre so lieblos dahingesungen. Das ist Mord! :stumm:

  • Guten Tag


    würde mich in die Kategorie 3 -mit Tendenz zu 4- einstufen


    Die meisten frühen Messen, die ich als Einspielung habe, stammen aus dem Grenzbereich zum Barock.
    Die einzige "Renaisannce" Messe die ich als CD habe ist die



    "Missa octo vocom" und "Missa Ecce Quam Bonum" von H.L. Hassler.


    Höre solche Musik aber gelegendlich im Radio gerne.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

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  • ich kenne einfach noch zu wenige.

    würde gerne 3 sagen, aber (noch) ist es eher leider! 2 (-3)

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Nur fürchte ich, dass diejenigen, die sie nicht kennen oder die sie fad finden, nicht teilnehmen werden.


    Ganz richtig.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Alviano
    4.) Höre ich oft und gerne


    finde ich total beruhigend, geradezu kontemplativ... und ich besitze Aufnahmen von sämtlichen 6 aufgeführten Komponisten!


    Ich schliesse mich an, ist bei mir genauso.


    Viele Grüsse von Fugato

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ganz richtig.
    Ulli


    Nicht richtig. 1

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Es geht um Messen aus der Renaissance.
    Also Dufay, Ockeghem, Josquin, Palestrina, Lasso, Gabrieli u.a.
    Monteverdi und Schütz gehören nicht hierher, die sind schon barock!



    G.Gabrieli ist nun nicht gerade der typischen Renaissance-Messen-Komponist. Von ihm fällt mir gar keine Vertonung des Messtextes ein (außerdem steht der auch schon mit einem Bein im Barock). Bei seinem Onkel A.Gabrieli sieht das schon etwas anders aus, aber davon ist kaum etwas auf Tonträgern erschlossen.


    Zitat

    1) KENN ICH NICHT
    2) FIND ICH FAD
    3) INTERESSANT, ABER NICHT MEIN LIEBLINGSGEBIET
    4) HÖR ICH OFT UND GERNE


    Hm, was könnt auf mich zutreffen? Vielleicht Typ 4? Yo. Passt! :D:baeh01:



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    4) HÖR ICH OFT UND GERNE


    Mit Ockgehms Requiem hats angefangen: Dann kamen Palaestrina, Dufay, Byrd- und da wären noch die Spanier und Portugiesen: :D


    Vittoria, Christobal de Morales, Frei Manuel Cardoso etc.


    Zitat

    finde ich total beruhigend, geradezu kontemplativ...

    Finde ich auch.


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • 1) KENN ICH NICHT.


    Ich kann mit alter Musik kaum was anfangen. Bei Vivaldi und Bach ist bei mir Schluss.


    LG
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Zitat

    Original von georgius1988
    1) KENN ICH NICHT.


    Ich kann mit alter Musik kaum was anfangen. Bei Vivaldi und Bach ist bei mir Schluss.


    Die Entdeckungsreise in die Regionen davor lohnt sich- versprochen :D :D


    Und wenn man´s genau nimmt: Es soll Leute geben, die rechnen Bach und Vivaldi auch schon zur Alten Musik.
    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • 1) Kenn ich nun wirklich überhaupt nicht !


    Was vor Beethoven und Schubert liegt, ist für mich nicht existent ... :beatnik: 8):pfeif:

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk



  • Das weiß ich schon, ich wollte damit nur sagen, dass ich kaum weiter in die alte Musik vordringe als bis Bach und Vivaldi.


    Dass es sich lohnt glaube ich gerne, aber ich bin im Moment bereits mit dem Bereich, der mich brennend interessiert "überlastet". Dafür, dass ich erst 1 1/2 Jahre Klassik höre, kenn ich IMO schon recht viel.


    LG
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

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  • Hallo,


    Ich schliesse mich Kontrapunkt an...!
    Hatte bisher generell sehr wenig berührung mit Renaissance-Musik...
    Ich habe letztens spontan mal eine Naxos-CD mit werken von Thomas Tallis gekauft. Darunter auch die Motette Spem in alium für 40 stimmigen Chor -
    Das ist der hele wahnsinn!!! :jubel: Die CD hat mir jetzt Apetit auf mehr Renaissance gemacht!.... :D


    Viele grüße,
    Raphael

  • Aber Kontrapunkt!... mit deinem Avatar solltest du Musik aus der Richtung doch kennen... immerhin handelt es sich da um Adriano Banchieri's FESTINO aus dem Jahre 1608. Wenn mich nicht alles täuscht ist es das 12 Stück "Contrapunto bestiale alle mente". :D

  • Hallo,


    bei mir eine klare VIER!


    Habe sicherlich mehr als 30 verschiedene Renaissance- Messen, manche in unterschiedlichen Einspielungen.
    Ich höre sie oft, allerdings nicht, weil sie besonders spektakuläre Eindrücke bei mir machen. Diese in den akribisch berechneten Feinheiten der Musik auszumachen, bin ich meist nicht gelehrt genug.


    Aber diese Messen schenken mir Ruhe, helfen mir ein wenig zu Atem zu kommen in diesem so elend rasenden Alltag.Sie lassen mich aber auch immer wieder schmerzhaft spüren, ein wie seltenes Luxusgut echte Kontemplation für mich geworden ist...!


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hallo c.m.d.,

    Zitat

    Original von c.m.d
    Aber Kontrapunkt!... mit deinem Avatar solltest du Musik aus der Richtung doch kennen... immerhin handelt es sich da um Adriano Banchieri's FESTINO aus dem Jahre 1608. Wenn mich nicht alles täuscht ist es das 12 Stück "Contrapunto bestiale alle mente". :D


    ja, da hast Du wohl recht, der Kontrapunkt erlebte wohl in der Renaissance seine erste, vielleicht üppigste Blüte (mit solchen Polyphonie-Exzessen wie der von raphaell genannten 40-stimmigen Motette).
    Bisher kenne und schätze ich polyphone Musik so etwa ab J. S. Bach. Aber ich werde auch mal mit der Renaissance anfangen - ein Freund von mir hat 'ne Aufnahme vom Ockeghem-Requiem.
    Und wenn ich irgendwann die Kontrapunktik aller Zeiten und Länder kennen und lieben gelernt habe, kann ich mich mit Recht polyphon pervers nennen. :D


    viele Grüße


    :hello:

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