Knabenchöre

  • Ich habe eine Menge Weihnacht-CDs. Und auf viele davon singen Knabenchöre. Und meistens sogar sehr gut.


    Dann rede ich fast ausnahmslos von Wiener Sängerknaben, Regensburger Dompsatzen und einige englische Chöre (zwei aus Oxford und ein aus Cambridge).
    Auf eine Eterna-CD von bevor der Wende singt der Thomanerchor. Und das ist mindenstens ebenbürtig. Ob sie aber jenes Niveau noch haben, weiß ich natürlich nicht.


    Auch die vielgerühmte Polnische Nachtigalle können bei weitem nicht daran reichen.


    Bezüglich Deine Einschätzung der Augsburger Domsingknaben, hättest Du mehr Kotzies nehmen dürfen. Dies ist unmverschämt. Sie singen falsch.
    Und der Produzent verdient entlassen zu werden. (Könnte er taub sein ?()
    Es ist aber die einzige Aufnahme der große Orgelmesse, die es z.Zt. gibt.


    Aufnahmetechnisch ist es vermutlich schwer, denn das bemerke ich, wenn ich versuche für meine selbstgebastelte Weihnacht-CDs was zu ändern.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil
    Bezüglich Deine Einschätzung der Augsburger Domsingknaben, hättest Du mehr Kotzies nehmen dürfen. Dies ist unmverschämt. Sie singen falsch.
    Und der Produzent verdient entlassen zu werden. (Könnte er taub sein ?()
    Es ist aber die einzige Aufnahme der große Orgelmesse, die es z.Zt. gibt.



    Stimmt nicht! Guggst du hier (beispielsweise):



    Joseph Haydn: Messen Nr. 4 & 8 (Große Orgelsolomesse & Mariazeller)


    Gritton, Winter, Padmore, Varcoe, Watson,
    Collegium Musicum 90,
    Richard Hickox



    liebe Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Original von salisburgensis


    Stimmt nicht!


    Als ich es kaufte, gabs damals bei uns kein anderes. Hattest Du mich nicht warnen können?


    LG, Paul

  • Liebe Forianer!


    Als Neuling melde ich mich mal und habe den threat in seinen Argumentationen verfolgt. Aber bei allen Einschätzungen: es geht bei der Bewertung von Knabenchören gar nicht allein ums künstlerische. Das wäre zu vordergründig. ES geht ums soziale, das herangebildet wird mit künstlerischen Werten. Allein in einer solchen gut aufgehobenen und getragenen aufgehobenen Kinderstube gedeihen zukünftige kulturell Egagierte, Chormitglieder, Hörer klassischer Konzerte und auch zur Not CD-Käufer klassischer Musik. Ja-, da seid ihr verdutzt und viele sagen: Darum geht es gar nicht! Doch! Auch bei der Behandlung von musikalischen Themen geht es immer um Menschen, die hören, singen und wenns sein muß: kaufen.


    Wer nimmt die eigentlich abgeschlossene Diskussion wieder mit mir auf?


    Gruß


    Wolfgang

    Magnificat anima mea

  • Salut,


    ich sehe hier nicht, dass die Diskussion bereits abgeschlossen wäre. Außerdem bin ich nicht verdutzt - sondern kann Deinen Ausführungen sehr wohl folgen. Der letzte hier [von mir] besprochene Aspekt war jener der Qualität im Vergleich zu großen [sehr guten] Chören. Da ich Knabenchöre an sich von Klang her sehr gerne mag, war ich nur etwas entrüstet über die zuletzt genannten Ausführungen - das geht auf jeden Fall viel besser, als der manchmal wie ein Teene-Fußballclub grölende und gelegentlich krächzende Chor aus Augsburg, bei den Tölzern sehr ähnlich [nicht ganz so arg schlimm in den Höhen].


    Viel Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Da fällt mir ein, daß ich Euch um Rat fragen wollte:


    Meiner Einschätzung nach scheint mir die neue CD der Regensburger Domspatzen sehr gut zu sein, das Probehören beschränkte sich aber nur auf die im Internet zur Verfügung stehenden Schnippselchen. Tja, sie reiten zwar gewaltig und aufdringlich auf der Papstwelle mit, aber warum nicht, wenn die Qualität stimmt. Und das Programm scheint mir auch sehr geschmackvoll und zugleich breit gefächert zu sein...


    Kent die CD jemand?


  • Lieber Ulli!


    Schön, dass Du dich Diskussion mit mir aufnimmst. So will ich den Regensburger Domspatzen wünschen, dass sie auf der Papstwelle mitreiten und in ihren Konzerten mit ihrem Engagement und ihrer Konzentration möglichst viele Menschen beeindrucken. Ich habe einige Aufnahmen von den Thomanern, auch den Tölzer Knabenchor. Wer weiß, wieviel Knabenchöre es noch in Deutschland gibt. Wahrscheinlich zu wenige. Ich finde es auch immer gut, wenn ein Chor nicht alle möglichen Qualitätsstufen erfüllt. Da ist dann auch der Platz dafür, dass der Hörer über das Konzert oder die Aufnahme reden kann. Sonst wäre der Markt doch tot!



    Gruß


    Wolfgang

    Magnificat anima mea

  • Hallo Wolfgang,


    Die Regensburger Domspatzen brauchen überhaupt keine Welle um mitzureiten, denn sie haben bereits so oft ihre Klasse bewiesen.
    Ich betrachte sie als das zweitbeste Knabenchor dieses Kontinents.


    Einen Vergleich mit den englischen Chöre ist schwer, wenn nicht unmöglich. Sie haben eine völlig andere Auffassung zum Singen. Aber auch wenn ich sie mitrechne, dann gehören jene Regensburger Domspatzen m.E. noch immer bei den besten fünf Knabenchöre Europas.


    Ich habe mehrere CDs mit französischen Knabenchöre, und die gefallen mir minder. Aber vor kurzem nahm ich wieder eine Weihnachts-CD, und da hörte ich einen französischen Knabe das Alleluja (aus Exsultate Jubilate von Mozart) singen. Da war ich wirklich komplett platt. :jubel: :jubel: :jubel:


    Und vor einigen Zeiten zirkulierte ins Internet einen Video. Darauf war zu sehen, wie ein Wiener Sängerknabe die "Hölle Rache"-Arie sang. Mit allen dazugehörigen Koloraturen. :jubel: :jubel: :jubel:


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil
    Und vor einigen Zeiten zirkulierte ins Internet einen Video. Darauf war zu sehen, wie ein Wiener Sängerknabe die "Hölle Rache"-Arie sang. Mit allen dazugehörigen Koloraturen. :jubel: :jubel: :jubel:


    Genau, das kenne ich auch, ist wirklich phantastisch :yes:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Die Regensburger Domspatzen brauchen überhaupt keine Welle um mitzureiten, denn sie haben bereits so oft ihre Klasse bewiesen.


    Lieber Paul!


    Das ist völlig in Ordnung. Oft kommt es auch auf die Interpretation eines Werkes an. Was ich meine, möchte ich an in den Bach-Kantaten berühmten Stelle verdeutlichen:


    Kantate BWV 106 'Actus tragicus Nr.5 das Sopran Solo ganz zum Schluß. Die Sopran-Stelle will wohl der schrecklichen und unbequemen Nachricht, die so oft von Menschen weggeschoben wird, 'Mensch Du mußt sterben' , ein Hoffnungszeichen geben. Theologisch gesprochen: Der wiederkommende Jesus hebt Dich im Sterben auf.Eben dieser Glaube ist beim Sterben notwendig. Diese Überzeugung will Bach ausdrücken. Dies kann nun 'verhalten und kaum wahrnehmbar' gesungen werden (eine zarte Knabenstimme), oder kräftiger und strahlend (feste Frauenstimme) . Der Kantor muß sich also Gedanken machen, wie er das will und ob es ihm gelingt, diese theologische Ansicht Bachs zu vermitteln. Ich habe schon verschiedene Aufnahmen gehört, jetzt liegt mir Joshua Rifkin bei Florigelium gerade vor, wo die Frau Julianne Baird es ganz zittrig, aber auch wunderbar leicht singt.


    Ist das zu spitzfindig? Der Dirigent sollte sich darüber mit seinem Interpreten unterhalten und im Programmheft sollte darauf hingewiesen werden.


    Gruß


    Wolfgang

    Magnificat anima mea

  • Zitat

    Original von musicophil
    Die Regensburger Domspatzen brauchen überhaupt keine Welle um mitzureiten, denn sie haben bereits so oft ihre Klasse bewiesen.
    Ich betrachte sie als das zweitbeste Knabenchor dieses Kontinents.


    Und welcher ist Deines Erachtens der beste, lieber Paul? :hello:



    Generell zu Knabenchören:


    Ich persönlich möchte sie nicht missen, in erster Linie freilich bei der Barockmusik. Obwohl ich ein großer Liebhaber von Karl Richter und seiner Aufnahmen bin, sind mir die Bach'schen Kantaten mit den Thomanern oder eben auch die alten Harnoncourt-Aufnahmen lieber. Bei Bach kommt ja noch hinzu, daß zu seinen Lebzeiten Knabenchöre das A und O waren - auch wenn er selbst des öfteren die Unzulänglichkeiten speziell der Knabensolisten kritisiert hat. Daher können Dirigenten wie Koopman oder Gardiner m.E. von sich keinesfalls behaupten, historisch korrekte Einspielungen abzuliefern - dazu würde eben auch ein (guter) Knabenchor gehören. Das Argument, daß ein Knabenchor einem professionellen kleinen gemischtem Chor unterliegen muß, trifft nicht zu - das ist doch in erster Linie Geschmackssache. Das Klangbild eines Knabenchors ist in keinster Weise zu vergleichen mit dem eines Richter'schen Riesenchors noch mit dem eines sog. Profichors, wie ihn etwa Gardiner einsetzt, und daher ersetzen anderweitige Chöre den Knabenchor nicht - und werden es auch niemals tun.
    Neulich hörte ich von jmdn., daß er es bedenklich findet, wenn Kinder derartige Texte singen, von denen sie u.U. gar nichts verstehen. Das mag zutreffen, aber dennoch möchte ich Knabenchöre nicht missen.
    Das Image solcher Chöre ist freilich nicht ganz taufrisch: Oftmals als altmodisch und erzkatholisch empfunden, haben sie es in der heutigen verrückten Welt nicht leicht. Dem biblischen Motto Mulier taceat in ecclesia verhaftet, scheint für derartige rein männlichen Chöre die Zeit stehen geblieben zu sein. Doch seien wir doch froh, daß sich diese - im Falle der Regensburger Domspatzen - über tausendjährige Tradition bis ins Computer-Zeitalter erhalten hat. Dies soll keinesfalls die Einspielungen der Herren Richter oder Gardiner herabwürdigen; erfreuen wir uns doch vielmehr an der Vielfalt der Möglichkeiten einer Einspielung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Felipe II.


    Genau, das kenne ich auch, ist wirklich phantastisch :yes:


    Hallo,


    mag es sein, daß dies Max Emanuel Cencic war? In der Doku-DVD, welche dieser Ausgabe der Scarlatti-Arien beigefügt ist



    ist das jedenfalls zu sehen. Allerdings war Cencic zu der Zeit, als er "Der Hölle Rache..." sang, kein Wiener Sängerknabe [erst später]. Zudem wurden die Koloraturen, die er mit 6 Jahren unbedingt singen wollte, in ein Kinderlied integriert, um dem aus Kindern bestehenden Publikum einen Bezug zu geben. Aber diese Aufzeichnungen sind einfach phänomenal! Die Scarlatti-Arien natürlich auch!


    :faint: :faint: :faint:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Beim "Centre Musique Baroque de Versailles" versuchte man in der Anfangsphase der Arbeit, die alte Hofmusik in all ihren Facetten wieder aufleben zu lassen.


    So wurde "Les Pages et les Chantres de la Chapelle" gegründet.
    Ein Chor der sowohl über Knabenstimmen verfügte, als auch über ausgebildete Stimmen.


    Es gibt eine ältere Aufnahme des CMBV mit diesem Chor:




    Campra: Requiem - Miserere
    Les Pages et les Chantres de la Chapelle / La Grande Ecurie et la Chambre du Roi / Malgoire



    Ich empfinde diese Aufnahme nicht gerade als gelungen - sie kann zum absoluten abgewöhnen dienen.


    Ich kam ziemlich schnell zu dem Schluss, dass ich froh wäre wenn das CMBV diesen Knabenchor aufgeben würde, er schadet dem Ansehen dieser großartigen Einrichtung mehr als dass er ihr nützt.
    Als Lehreinrichtung ist er allenfalls zu vertreten.


    Doch dann gab es zwei neue Einspielungen und das damalige negative Empfinden war nicht mehr vorhanden:



    Lully: Grands Motets



    Lully: Opernchöre


    Les Pages et les Chantres de la Chapelle / Musica Florea / Les Simphonistes du CMBV / Schneebeli



    aber das funktioniert wohl auch nur deshalb weil es kein reiner Kanbenchor ist.

  • Hallo zusammen,


    aus meiner Heimat möchte ich euch die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben vorstellen.


    Hier einige Details aus ihrer Internetpräsentation:


    Auf eine mehr als 100-jährige Tradition können die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben zurückblicken. Mit ihren breiten, weißen Kragen über schwarzen Talaren sind sie optisch unverwechselbar. Ihre Gründung im Jahr 1900 geht auf eine Initiative des schwäbischen Unternehmers Paul von Lechler zurück. Nach der Wiedergründung im Jahr 1946 erreichte der Chor unter Professor Gerhard Wilhelm internationale Anerkennung. Durch Konzertreisen im In- und Ausland haben sich die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben einen hervorragenden Ruf erworben. Die Kirchen und Konzertsäle Baden-Württembergs sind das Zentrum ihrer öffentlichen Auftritte.


    Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben werden von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Stuttgart getragen. Unterstützung erhält der Chor durch den Förderkreis der Stuttgarter Hymnus-Chorknaben e.V., das Kulturamt der Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg.


    Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben sind kein Internats-Chor. Die Sänger wohnen bei ihren Eltern und besuchen Schulen in ihrem Wohnort. Die Probenarbeit findet seit 1971 im eigenen Chorheim auf dem Stuttgarter Killesberg statt. Jedes Chormitglied wird im Einzelunterricht von ausgebildeten Stimmbildnern geschult. Diese individuelle Förderung wird während der gesamten Knabenchorzeit angeboten und im Männerchor fortgesetzt.


    Das Repertoire des "Hymnus" umfasst ein breites Spektrum geistlicher Vokalmusik vom Frühbarock bis zur Gegenwart. Bedeutende Werke werden erarbeitet, so z.B. das Weihnachtsoratorium und die Passionen von J. S. Bach, das Requiem von Mozart sowie Oratorien von Händel und J. Haydn. Der Chor wird außerdem von namhaften Ensembles zur Mitwirkung bei Konzerten verpflichtet. Parallel zur Konzerttätigkeit hat die musikalisch-liturgische Gestaltung von Gottesdiensten eine besondere Bedeutung.


    Passend zur Jahreszeit noch eine empfehlenswerte CD:


    Freundliche Grüße Siegfried

  • Guten Tag


    auf einen Knabenchor möchte ich hinweisen und zwar den Knabenchor Hannover. Bei denBach-Kantateneinspielungen Harnoncourt/Leonhardt agierte er als Chor für Gustav Leonhardt und sein Leonhardt-Consort.


    Eine Aufnahme die ich von dem Chor schätze, ist diese CD mit
    Festmusiken für das Kurfürstlich-Sächsische Haus



    (Darauf hört man viele bekannte Melodien :D )


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • noch eine Ergänzung zu dem Chor "Les Pages et les Chantres de la Chapelle"



    "Les Pages de la Chapelle" ist zugleich auch die Singschule von Versailles, von Anfang an unter der Leitung von Olivier Schneebeli.
    1988 als erste "pädagogische Struktur" des Centre Musique Baroque de Versailles gegründet.


    Die Regierung Frankreichs hatte entscheidenden Einfluss auf die Gründung, es ging darum von hier aus neue Impulse für die Musikpädagogig im ganzen Land zu schaffen.


    Die Schule befindet sich im altehrwürdigen "Hôtel des Menus Plaisirs" in der Nähe des Schlosses von Versailles (leider ist der grandiose Festsaal in dem das Concert Spirituel auftrat und später die Generalstände zusammentraten, nicht mehr erhalten).


    Hier wird während der halben Unterrichtszeit ein Knabenchor von 26 jungen Sägern ausgebildet, während gleichzeitig 16 Gesangsstudenten dort ihre musikalisches Studium absolvieren.
    Sie bilden den Männerchor der Institution.


    Bei der Wiederentdeckung und Rehabilitierung des Erbes der frz. Polyphonie steht die Barockmusik im Vordergrund.
    So besorgt das "Atelier d'Etudes" des CMBV die Transkrptionen von Vokalwerken, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert von den Knabenchören in den Kathedralen, in der Versailler Schlosskirche und im Schloss von St. Cyr gesungen wurde.


    Wärend den "Donnerstagskonzerten" der königlichen Schlosskapelle werden während des ganzen Schuljahres die im Verlauf der jeweiligen Woche erarbeiteten Werke zur öffentlichen Aufführung gebracht.
    Natürlich gibt der Knabenchor auch außerhalb von Versailles Konzerte.



    Olivier Schneebeli war in Frankreich als Leiter von Kinderchören bekannt, und als vielversprechender Interpret und Dirigent von Barockmusik. Er arbeitete mit William Christie, Jean Claude Malgoire und Rene Jacobs zusammen, so dass das CMBV auf ihn aufmerksam wurde und ihn zum Leiter der Versailler Singschule berief.


    Dem Chor stehen mächtigen Institutionen finanziell zur Seite, so wird er von ALCATEL ALSTHOM, dem französischen Kulturministerium, dem Regionalrat Ile de France, dem Departement Yvelines und der Stadt Versailles unterstützt.
    Sie stehen alle mit dem Unterrichtsministerium unter Vertrag.

  • Hallo,


    ich habe zuletzt im Mai die Johannes-Passion von bach mit dem Knabenchor "Unser Lieben Frauen Bremen" aufgeführt. In Bremen war diese ein Riesenerfolg



    LG little-organist

    Musiker aus dem schönen Kiel :) :pfeif:

  • Zitat

    Original von musicophil
    Und vor einigen Zeiten zirkulierte ins Internet einen Video. Darauf war zu sehen, wie ein Wiener Sängerknabe die "Hölle Rache"-Arie sang. Mit allen dazugehörigen Koloraturen. :jubel: :jubel: :jubel:


    Im Moment finde ich da nur folgendes Video mit Robin Schlotz vom Tölzer Knabenchor.
    "http://www.youtube.com/watch?v=F9ijwfRTv0o


    Hat vielleicht noch jemand den Link zum erwähnten Video mit dem Wiener Sängerknaben? Das würde mich auch interessieren...

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  • Lieber Musicophil,


    das konte ich auch, und zwar bis zum 20. Geburtstag,


    habe regelmäßig beide Arien der Königin gesungen und auch das komplette Exultate mit Allelulja.


    Hatte erst mit 20 meinen Stimmbruch und eine, mit meiner Mutter befreundeten, sehr bekannte, Kammersängerin, eine großartige Gesangslehrerin.


    Erst beim Bundesheer habe ich meinen Sopran verloren, denn da konnte ich natürlich nicht üben, wie denn auch?


    Habe jetzt einen sehr hohen Bariton, aber die 1. und 2. Arie und das Exultate jubilate, habe ich gern gesungen und sogar auf MC aufgenommen, da hat es schon die MC Geräte von Philips gegeben.


    Angeblich war ich sehr gut und habe, seinerzeit, konzertant im Josefsaal, die Königin gesungen. (Da entstand die Aufnahme), viele Messen von Haydn - Bruckner. Haydn aber lieber, an Sonntagen in Wiener Kirchen.


    Heute hätte ich viel zu viel Lampenfieber, aber ein Bekannter von mir, der auch bei den Sängerknaben - und nicht beim Budesheer war, der hat heute noch einen Sopran, mit etwa 58 Jahren.


    Dafür habe ich jertzt oft Prüfungsangst - völlig unbegründet - aber sie ist da, das Adrenalin geht nur so in die Höhe.


    Liebe Grüße Peter aus dem sommerlichen Wien sendet Dir Peter

  • Zitat

    Original von Felipe II.


    Und welcher ist Deines Erachtens der beste, lieber Paul?


    Majestät,


    Die Wiener Sängerknaben, selbstverständlich. :P
    Diese Frage von Ihnen kam während der Zeit, daß ich die Krankenhäuser von innen anschaute. Und erst darum sah ich sie jetzt. Entschuldigung also, Majestät.


    Ihr Paul

  • Zitat

    Original von oper337
    Habe jetzt einen sehr hohen Bariton


    So do I, obwohl ich auch die tiefen Sarastrotöne singen kann.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil



    Die Wiener Sängerknaben, selbstverständlich. :P


    Lieber Paul,


    Du erlaubst, daß ich heftig widerspreche?`


    Die Wiener Sängerknaben sind der Knabenchor, der mir die meisten Enttäuschungen bereitet hat. In nahezu jeder Aufnahme die ich hörte, erkennt man sie nach wenigen Takten - und dies ist kein Kompliment!


    Auch wenn " richtig" gesungen wird, geschieht dies in einem pomadigen, überkünstelten Duktus, der überhaupt nichts natürlich Jungenhaftes mehr hat.Dies schmälert natürlich nicht das Talent der einzelnen Sänger, aber in ihrer Gesamtheit kann ich nichts mit ihnen anfangen.
    Nein,nein - die besten Knabenchöre kommen für mich aus England und auf dem Kontinent führt , gerade auch durch die Verdienste um Meister Schütz und beeindruckende Aufnahmen im etwas sperrigen Segment neuerer Chormusik - der Dresdner Kreuzchor!!


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Ja, lieber Paul!


    Ich finde die Wiener Sängerknaben jetzt eigentlich schon etwas pomadisiert - aber zu meiner Zeit war das nicht der Fall.


    Ich kann mich erinnern, dass ich selbst, zwar nur halbintern, enorm lernen musste, leider hat mein damalig gutes Klavierspielen nachgelassen und, dass mein Solo - Sopran bis zum 20. Geburtstag hielt, einem Mit - Kollegen bis zum 19. Geburtstag.


    nur hatte ich bei den Messen einen Liebling hatte, das war absolut Haydn, aber auch Mozart da die Krönungsmesse oder das Requiem, selbst Anton Dermota wollte mich sehr oft als Solosopran haben.


    Ich meine, ich hatte keine Zeit, zum "Künsteln", ich habe sehr oft, später dann in Wiener Kirchen gesungen und oft kaum Zeit zum Einsingen gehabt,


    aber ich habe gern, auch später, mit den Wiener Sängerknaben gesungen.


    Lieb Grüße Peter aus Wien, gesegnete Pfingsten.

  • Zitat

    Original von Oolong
    Du erlaubst, daß ich heftig widerspreche?`


    Die Wiener Sängerknaben sind der Knabenchor, der mir die meisten Enttäuschungen bereitet hat. In nahezu jeder Aufnahme die ich hörte, erkennt man sie nach wenigen Takten - und dies ist kein Kompliment!


    Lieber Stefan,


    Die letzte Jahre habe ich keine neu aufgenommenen Ausgaben der Wiener Sängerknaben gekauft. Und darum kann ich also nicht urteilen über die Wiener Sängerknaben der letzten Jahre.
    Was ich habe, und das ist meistens Weihnachtsmusik, zeigt eine superbe Superiorität.
    Du weißt, daß ich auch eine Eterna-CD habe mit einem von Dir geliebtes Chor. Genau, das Dresdener Kreuzchor. Besonders schön, damals. Gilt das auch jetzt noch?
    Wenn ja, kannst Du Beispiele geben?


    LG, Paul

  • Ich kenne sie auch nur aus alten Aufnahmen - und da waren sie wirklich gut!
    Wie die Situation heute aussieht, ist natürlich eine ganz andere Frage.
    Die Thomaner waren früher ja auch besser ...

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Paul,


    für meine unwürdigen Laienohren gilt es heute sogar noch mehr als in der glorreichen Zeit Mauersbergers als Chorleiter. Die Klangkultur des Kreuzchores ist unverändert hoch! Hat der Kreuzchor früher allerdings auch viel Standard- Repertoire aufgenommen ,betreibt Roderich Kreile mittlerweile eine sehr interessante Aufnahmepolitik: Während in Dresden die großen Klassiker wie Bachpassionen, Weihnachtsoratorium, Mauersberger Christvesper und Mette etc. ein stets ausverkauftes " Muss" sind, finden sich bei den neueren Aufnahmen ausgesprochene Kleinodien, meist mit engem lokalen Bezug auf Dresden:


    Es seien hier genannt:


    Unter R. Kreile




    Aber auch Kreiles unmittelbare Vorgänger haben Interessantes geboten

    Unter Gotthart Stier



    und ein ganz dickes " MUSS" unter Interims- Kantor Matthias Jung



    Herzliche Grüße
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hallo Felipe,


    ich möchte aber nochmal klarstellen - wie " gut" die Wiener sind,möchte ich gar nicht beurteilen, da gibts viel kundigere Leute.


    Es ist dieser, für mich, extrem pomadige, dressierte Klang, die überkünstelte Aussprache, die es mir schwer machen.


    Ein wenig unperfekte Natürlichkeit habe ich da lieber, ist doch gerade geistliche Musik eigentlich " Lebensmusik" , Brot für richtige Menschen - dann darf bei diesem Repertoire auch das singende Menschlein bei aller Kunstfertigkeit spürbar bleiben...


    Denk ich halt... :beatnik:


    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hallo Stefan,


    "hier muß ein jeder nach seiner Faßon selich werden". :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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